Feuchtgebiete,
unter Natur- oder Landschaftsschutz stehende Landschaftsteile, deren pflanzliche und tierische Lebensgemeinschaften an das Vorhandensein von Wasser gebunden sind. Nach der Ramsar-Konvention sind Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensräume für Wasser- und Watvögel, Feuchtwiesen, Moor- und Sumpfgebiete oder Gewässer, die natürlich oder künstlich, dauernd oder zeitweilig, stehend oder fließend, Süß-, Brack- oder Salzwasser sind, einschließlich solcher Meeresgebiete, die eine Tiefe von 6 m bei Niedrigwasser nicht übersteigen. Der rechtliche Begriff Feuchtgebiete umfasst somit ökologisch ganz unterschiedliche Standorte. Gemeinsam ist ihnen, dass stehendes oder fließendes Wasser oberirdisch oder bis in den Wurzelraum der Pflanzen hinein ganzjährig oder periodisch angesammelt ist. Feuchtgebiete beherbergen zahlreiche, in den jeweiligen Lebensräumen unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten. In der Vergangenheit sind Feuchtgebiete durch menschliche Einwirkung bereits trockengelegt worden. Verbliebene Feuchtgebiete und ihre charakteristische Fauna und Flora sind heute stark gefährdet, z. B. durch Gewässerverschmutzung und Überdüngung, Tourismus, Umwandlung von feuchten Streuwiesen in Fettweiden oder Äcker. In Deutschland gibt es 29 Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, u. a. Ostfriesisches Wattenmeer mit Dollart, Dümmer, Unterer Niederrhein, Steinhuder Meer, Donauauen und Donaumoos, Ostufer der Müritz, Krakower Obersee.
Universal-Lexikon. 2012.