Fabian Society
['feɪbjən sə'saɪətɪ; englisch »Fabier-Gesellschaft«], 1883/84 entstandene Vereinigung britischer Intellektueller (u. a. S. und Beatrice Webb, G. B. Shaw, H. G. Wells), die in Ablehnung des Manchester-Liberalismus (Manchestertum) und in bewusster Abkehr vom Klassenkampfdenken des Marxismus den Sozialismus in verfassungsmäßiger Evolution zu verwirklichen suchten; benannt nach dem römischen Feldherrn Quintus Fabius Maximus Verrucosus Cunctator (Fabius), dessen durch Geduld und Abwarten erfolgreiche Taktik sie bei der Vergesellschaftung der Wirtschaft anwenden wollten. Die Fabian Society war 1906 an der Gründung der Labour Party beteiligt und damals wie auch später von großem Einfluss auf deren Programm. Mit ihren Traktaten erzielten die Fabians bis in die Gegenwart eine große publizistische Wirkung.
A. M. McBriar: Fabian socialism and English politics, 1884-1918 (Cambridge 1962, Nachdr. ebd. 1966);
P. Wittig: Der engl. Weg zum Sozialismus. Die Fabier u. ihre Bedeutung für die Labour Party u. die engl. Politik (1982).
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Fa|bi|an So|cie|ty ['feɪbjən sə'saɪətɪ], die; - - [engl., nach dem röm. Feldherrn Fabius Cunctator, dessen durch Geduld u. Abwarten letztlich erfolgreiche Taktik im 2. Punischen Krieg (218-201 v. Chr.) bei der Vergesellschaftung der Wirtschaft angewendet werden sollte]: Vereinigung britischer Intellektueller, die Ende des 19. Jh.s durch friedliche soziale Reformarbeit eine klassenlose Gesellschaft u. soziale Gleichheit anstrebten.
Universal-Lexikon. 2012.