Euronotes
[-nəʊts, englisch 'jʊərəʊnəʊts] Plural, meist auf US-Dollar lautende Schuldtitel mit Laufzeiten bis zu einem Jahr, die Schuldner erster Bonität (z. B. Staaten, Banken, Großunternehmen) an internationalen Finanzmärkten platzieren. Die Euronotes werden immer wieder neu (revolvierend) begeben. Um den Emissionserfolg sicherzustellen, vereinbart der Emittent eine Euronotes-Fazilität, mit der sich eine oder mehrere Banken verpflichten, nicht verkaufte Euronotes selbst zu übernehmen oder entsprechende Kredite zu einem vereinbarten Maximalzinssatz und bis zu einem Höchstbetrag zu gewähren (Stand-by-Kredite). Die Banken übernehmen damit lediglich eine Refinanzierungsgarantie für den Emittenten, sind aber nicht unmittelbar Kreditgeber. Neben diesen Revolving underwriting facilities (RUF) und Note insurance facilities (NIF) gibt es auch Uncommitted facilities, bei denen Emittenten auf die Übernahmeverpflichtung der Banken verzichten. Euronotes sind kurzfristige Geldmarktpapiere, die sich aus den in den USA gebräuchlichen Commercial Papers (Euro commercial papers) entwickelten. Als Finanzinnovation wurden Euronotes 1980 geschaffen und insbesondere Mitte der 80er-Jahre im Gefolge der lateinamerikanischen Verschuldungskrise verstärkt genutzt.
Universal-Lexikon. 2012.