Eisenstein,
Sergej Michajlowitsch, sowjetischer Filmregisseur und Schriftsteller, * Riga 23. 1. 1898, ✝ Moskau 11. 2. 1948; war Mitglied des Theaterkollegiums am Proletkult (1921) und des Meyerhold-Theaters (1923), bevor er mit ersten Filmarbeiten wie »Streik« (1925) an die Öffentlichkeit trat. Sein »Panzerkreuzer Potemkin« (1925) übte grössten Einfluss auf die Filmkunst aus; es gelang ihm darin, durch straffen Aufbau des Geschehens, Dynamik und Gegensätzlichkeit der Bilder, Kühnheit der Bildausschnitte und der Perspektive, packende Bildsymbolik und Bildmontage intensive Wirkung im Sinne des ursprünglichen Revolutionsgedankens russischer Prägung zu erzielen. 1930-32 war Eisenstein in den USA und in Mexiko; Filmpläne zerschlugen sich zum Teil, das 1931 gedrehte Filmprojekt »Que viva Mexico!« konnte von Eisenstein nicht fertig gestellt werden. In der Sowjetunion wurde Eisenstein dann mehrfach kritisiert, so besonders »Die Beshin-Wiese« (1937, Montage abgebrochen); der 1. Teil von »Iwan der Schreckliche« wurde aufgeführt (1944), der 2. Teil blieb bis 1958 verboten.
Weitere Werke: Filme: Zehn Tage, die die Welt erschütterten/Oktober (1928); Generallinie/Das Alte und das Neue (1929); Alexander Newsky (1938; Musik: S. Prokofjew).
Schriften (in deutsche Ausgaben): Vom Theater zum Film (herausgegeben 1960); Schriften, herausgegeben von H.-J. Schlegel, bisher 4 Bände (1973 ff.); Über mich und meine Filme, herausgegeben von L. Kaufmann (1975); Yo - Ich selbst, Memoiren, 2 Bände (herausgegeben 1984).
W. Sudendorf: S. M. E. (1975);
V. Šklovskij: E. (Neuausg. Berlin-Ost 1986);
Universal-Lexikon. 2012.