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Dordrecht
Dọrdrecht,
 
Kurzform Dọrdt, Stadt in der Provinz Südholland, Niederlande, im Rhein-Maas-Delta, 114 100 Einwohner; von Hafenkanälen und Grachten durchzogene Stadt mit Seehafen und Binnenhafen (Warenumschlag rd. 4 Mio. t) und vielseitiger Industrie: Schiff-, Stahl- und Flugzeugbau, chemische, Metallwaren- und Schokoladenindustrie; Jachthafen. Dordrecht bildet mit Zwijndrecht ein Industriegebiet.
 
Stadtbild:
 
Das Stadtbild wird beherrscht von dem 1339 begonnenen, unvollendeten Turm der »Grote Kerk« (ehemalige Liebfrauenkirche, 13.-16. Jahrhundert, mit reichem Chorgestühl, um 1540). Das im Kern gotische Rathaus (1383) wurde 1835-43 klassizistisch verändert; zahlreiche Wohn- und Speicherhäuser (16.-18. Jahrhundert), Stadttor (ursprünglich gotisch, 1618 umgebaut).
 
Geschichte:
 
Dordrecht, erstmals um 1138 urkundlich erwähnt, war schon 1220, als Graf Wilhelm I. von Holland der Ortschaft Stadtrecht verlieh, ein bedeutender Handelsplatz. Am 19. 7. 1572 fand in Dordrecht die erste freie Provinzialstaatenversammlung der Provinz Holland statt. Im Achtzigjährigen Krieg stand Dordrecht aufseiten Wilhelms von Oranien. Im 18. Jahrhundert wurde Dordrecht als Maashafen von Rotterdam weit übertroffen. Mit dem Niedergang der Seeschifffahrt v. a. nach Indien gelangte Dordrecht durch die Ansiedlung von Industriebetrieben in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu neuem Aufschwung.

Universal-Lexikon. 2012.