Donizẹtti,
Domenico Gaetano Maria, italienischer Komponist, * Bergamo 29. 11. 1797, ✝ ebenda 8. 4. 1848; studierte Klavier, Gesang und Bratsche bei Simon Mayr und Kontrapunkt bei S. Mattei. Nach dem unerwarteten Erfolg seiner Oper »Zoraida di Granata« (1822) wandte er sich fast ausschließlich der Opernkomposition zu (insgesamt nahezu 70 vollendete Werke). Daneben schrieb er Orchesterstücke (Sinfonien), Kammermusik, Kirchenmusik und zahlreiche Lieder. 1835 wurde in Neapel, wo er seit 1834 als Professor für Komposition am Konservatorium lehrte, seine bekannteste Oper »Lucia di Lammermoor« aufgeführt. Nach Schwierigkeiten mit der Zensur ging er 1838 nach Paris, wo u. a. seine Opern »La fille du régiment« (1840), »La favorite« (1840) und »Don Pasquale« (1843) uraufgeführt wurden. 1842 wurde Donizetti kaiserlicher Hofkompositeur und Kapellmeister in Wien. In seinen frühen Werken von G. Rossini ausgehend, fand er mit »Anna Bolena« (1830) einen eigenen, romantischen Stil. Seine Opern weisen in der musikalisch-thematische Gestaltung der dramatischen Szenenabläufe und der Ausdruckssteigerung in den Gesangslinien unmittelbar auf G. Verdi.
Weitere Werke: Opern: L'elisir d'amore (1833); Lucrezia Borgia (1833); Maria Stuarda (1835); Maria di Rudenz (1838); Linda di Chamounix (1842); Caterina Cornaro (1844).
R. Steiner-Isenmann: G. D. (Bern 1982);
H. Weinstock: D. u. die Welt der Oper in Italien, Paris u. Wien in der 1. Hälfte des 19. Jh. (a. d. Engl., Adliswil 1983).
Universal-Lexikon. 2012.