Diẹgo Cendoya
[-θen'doja], Gerardo, spanischer Lyriker, * Santander 3. 10. 1896, ✝ Madrid 8. 7. 1987; war nach dem Literaturstudium in Madrid 1920-66 Gymnasiallehrer; gehörte zur Generation von 1927; seit 1947 Mitglied der Spanischen Akademie; wurde mehrfach mit Literaturpreisen (u. a. 1979 »Premio Miguel de Cervantes«, mit J. L. Borges) ausgezeichnet. Sein Werk und seine Tätigkeit u. a. als Herausgeber (»Poesía española, antología 1915-1931«, 1932) wurden wegweisend für die moderne spanischer Lyrik. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg bemühte er sich um die Literaten im Exil. Seine eigene Lyrik verbindet stark avantgardistische Elemente mit Traditionellem (Rückgriff auf die Romanze und die Lyrik des Siglo de Oro). Sie ist in über dreißig, chronologisch zum Teil schwer überschaubaren Gedichtbänden erschienen. Diego Cendoya schrieb zunächst unter dem Einfluss des Modernismus, war dann Vertreter des Ultraismus und der eine schöpferisch-naturhafte Erneuerung der Dichtung - ohne Rücksicht auf literarische Traditionen oder die Wirklichkeit - fordernden Bewegung des Creacionismo (Einfluss von R. Gómez de la Serna und V. Huidobro), um schließlich seinen eigenen, facettenreichen Stil zu finden.
Werke: Lyrik: Manual de espumas (1925); Versos humanos (1925); Via crucis (1931); Alondra de verdad (1941); Biografía incompleta (1953); Canciones a Violante (1959); Cementerio civil (1972).
Gedichte (1965, spanische und deutsche Auswahl).
A. del Villar: La poesía total de G. D. (Madrid 1984).
Universal-Lexikon. 2012.