Akademik

Deleuze
Deleuze
 
[də'løz], Gilles, französischer Philosoph, * Paris 18. 1. 1925, ✝ (Selbstmord) ebenda 4. 11. 1995; seit 1970 Professor in Paris; gehört neben M. Foucault und J. Derrida zu den Hauptvertretern der französischen Philosophie der Gegenwart. Sein philosophischer Denkansatz bildete sich v. a. seit dem gemeinsam mit dem französischen Psychoanalytiker Félix Guattari veröffentlichten Werk »L'Anti-Œdipe« (1972; deutsch Anti-Ödipus) aus. Anliegen Deleuzes ist die Überwindung der statischen Seinskonzeptionen in der traditionellen Philosophie zugunsten eines Denkens, das sich der Vielfalt, Heterogenität, den »Differenzen« der Wirklichkeit stellt. In dem viel diskutierten Werk »Anti-Ödipus« wird die schöpferische Kraft des Unbewussten betont und die Schizophrenie als das revolutionäre Potenzial des Kapitalismus interpretiert.
 
Weitere Werke: Empirisme et subjectivité (1953); Nietzsche et la philosophie (1962; deutsch Nietzsche und die Philosophie); Marcel Proust et les signes (1964; deutsch Proust und die Zeichen); Différence et répétition (1968; deutsch Differenz und Wiederholung); Spinoza et le problème de l'expression (1968; deutsch Spinoza und das Problem des Ausdrucks in der Philosophie); Logique du sens (1969; deutsch Logik des Sinns); Rhizome (1976, mit F. Guattari; deutsch Rhizom); Mille plateaux (1980, mit F. Guattari; deutsch Tausend Plateaus); Foucault (1986; deutsch); Pourparlers. 1970-1990 (1990; deutsch Unterhandlungen. 1972-1990); Qu'est-ce que la philosophie? (1991, mit F. Guattari).
 
Literatur:
 
V. Descombes: Das Selbe u. das Andere. 45 Jahre Philosophie in Frankreich (a. d. Frz., 1981).

Universal-Lexikon. 2012.