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Danewerk
Danewerk,
 
dänisch Danevirke ['daːnevirkə], ein etwa 30 km langes System von Verteidigungswällen des 8.-12. Jahrhunderts in Schleswig, das den Zugang nach Jütland zwischen Schlei (Ostsee) sowie Treene und Eider (Nordsee) sperrte. Das Danewerk bestand aus Wällen verschiedener Bauart und entstand in mehreren Bauperioden. Nach überlieferten Quellen ließ König Göttrik 808 den bereits seit 737 bestehenden älteren Hauptwall (zwischen Danewerksee und Rheider Au) um den Göttrikswall erweitern, um dem unter Karl des Grossen sich nach Norden ausbreitenden Fränkischen Reich Einhalt zu gebieten. Die bis dahin aus Erdwällen mit Feldsteinverstärkung angelegten und mit Palisaden bewehrten Befestigungen waren zusätzlich durch einen Sohl- oder Spitzgraben geschützt. Im 12. Jahrhundert sorgte König Waldemar I. durch die Anlage des in Feld- oder Ziegelstein ausgeführten jüngeren Hauptwalls (Waldemarsmauer) für die Erweiterung der Anlage, wobei höchstwahrscheinlich auch die Befestigungen der Stadt Haithabu in das Verteidigungssystem einbezogen wurden. Am Ostende des Hauptwalls entstand im 13. Jahrhundert die Thyraburg, die mehrere kleine Wege absperrte. Das Danewerk gilt als Bauwerk dänischer Königsmacht zur Sicherung ihres Reiches gegen Slawen, Sachsen, Franken sowie später gegen die Expansion der Ottonen und die der Grafen von Holstein. Das in der Folge verfallende Danewerk erhielt im Deutsch-Dänischen Krieg von 1848-50 wiederum strategische Bedeutung (1848 von deutschen Truppen eingenommen). Seit 1858 von dänischer Seite planmäßig ausgebaut, wurde es 1864 kampflos aufgegeben, als eine Umgehung durch preußische Truppen drohte.
 
Literatur:
 
H. Jankuhn: Die Wehranlagen der Wikingerzeit zw. Schlei u. Treene (1937);
 H. Jankuhn: Haithabu. Ein Handelsplatz der Wikingerzeit (81986);
 H. Andersen u. a.: Danevirke (Kopenhagen 1976).
 

Universal-Lexikon. 2012.