Akademik

Crookes
Crookes
 
[krʊks], Sir (seit 1897) William, britischer Chemiker und Physiker, * London 17. 6. 1832, ✝ ebenda 4. 4. 1919; war 1850-54 Assistent von A. W. Hofmann in London und 1854-56 Meteorologe am Radcliffe-Observatorium in Oxford, danach Privatgelehrter; wurde 1863 Mitglied der Royal Society (1913-15 ihr Präsident); gab ab 1859 die von ihm begründete Zeitschrift »Chemical News« heraus. Crookes untersuchte die Eigenschaften des Thalliums, das er 1861 mithilfe der Spektralanalyse entdeckt hatte, und beobachtete den Radiometereffekt, den er in dem von ihm 1874 entwickelten Radiometer ausnutzte. Bei seinen Untersuchungen des Elektrizitätsdurchgangs durch verdünnte Gase mithilfe der crookesschen Röhre, einer Gasentladungsröhre, erkannte er u. a. die wesentlichen Eigenschaften der Kathodenstrahlen (1879). Weiter entwickelte er das Crookes-Glas, ein durch den Zusatz absorbierender Stoffe für infrarote und ultraviolette Strahlen undurchlässiges Filterglas, führte das Spiralenmodell des Periodensystems der chemischen Elemente ein und entdeckte 1900 das radioaktive Uran X1 (das Thoriumisotop 234Th) sowie 1903 unabhängig von J. Elster und H. Geitel die Szintillationswirkung der Alphastrahlen. Die mit dem von ihm 1903 entwickelten Spinthariskop zu beobachtenden Szintillationen waren ein Beweis für die atomistische Hypothese, da sie die Wirkung einzelner atomarer Teilchen sind. Crookes verfolgte auch naturphilosophische Ideen und war Anhänger des Spiritismus.
 
Werke: Select methods in chemical analysis (1871, 41905); Researches in the phenomena of spiritualism (1874); On radiant matter (1879; deutsch Strahlende Materie); Genesis of the elements (1887; deutsch Die Genesis der Elemente); Phenomena of modern spiritualism (1904); Diamonds (1908).

Universal-Lexikon. 2012.