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Bruck an der Mur
Brụck an der Mur,
 
1) Bezirkshauptstadt in der Steiermark, Österreich, Verkehrsknotenpunkt am Zusammenfluss von Mürz und Mur, 491 m über dem Meeresspiegel, 15 700 Einwohner; Bundesforstlehranstalt, Handelsakademie, Fachschulen; Heimatmuseum; Eisen- und Stahldrahterzeugung, Papierindustrie.
 
Stadtbild:
 
Das heutige Stadtbild entstand im Wesentlichen nach dem Großbrand von 1792. Reste der Befestigung sind erhalten; Stadtpfarrkirche (um 1272) mit gotischem Chor und spätgotisches Langhaus; ehemalige Minoritenklosterkirche (zwischen 1272 und 1295 erbaut); romanisch-gotische Ruprechtskirche. Aus der Blütezeit stammt das für P. Kornmess 1499-1505 erbaute »Kornmesserhaus«, ein spätgotischer Profanbau; Rathaus (spätgotischer Kern, Fassade nach 1792). Im Ortsbereich liegt das 1066 genannte gotische Kirchlein Sankt Georgen beim Pöglhof; oberhalb der Stadt die Ruine der Burg Landskron (seit 1792 Ruine; Burgtor und Uhrturm erhalten).
 
Geschichte:
 
Vorgeschichtliche und römerzeitliche Funde weisen auf die alte Besiedlung des 860 erstmals genannten Ortes hin; 1263 veranlasste König Ottokar II. eine planmäßige Neuanlage im Schutz der Burg Landskron. Wirtschaftliche Grundlage der Stadt (seit 1277) war das Salzstapelrecht (um 1240), zu dem 1360 das Getreidestapelrecht kam; bedeutend waren auch Schifffahrt und Flößerei auf der Mur. Im Zuge der Gegenreformation verlor die Stadt Ende des 16. Jahrhunderts alle Privilegien; im 19. Jahrhundert neuer Aufstieg als Verkehrsknotenpunkt und Industriestadt.
 
 2) Bezirk in der Steiermark, Österreich, 1 307 km2, 66 400 Einwohner; Hauptort ist Bruck an der Mur.

Universal-Lexikon. 2012.