Braunsberg,
polnisch Braniewo [bran'jɛvɔ], bis 1945 amtlich Braunsberg (Ostpreußen), Kreisstadt in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen, an der Passarge, östlich von Frauenburg, 17 000 Einwohner; Gerberei, Brauerei, Molkerei; kleines Wasserkraftwerk (0,5 MW). Nördlich von Braunsberg bei Grunau (Gronowo) seit 1994 Grenzübergang zum russischen Gebiet Kaliningrad (Königsberg).
Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieben die barocke Heiligkreuzkirche, die spätgotische Trinitatiskirche, das barocke Rathaus in der Altstadt, der gotische Torturm des ehemaligen Bischofspalastes sowie Teile der Stadtmauern (14. und 15. Jahrhundert) erhalten.
Ab 1240 wurde die Deutschordensburg, die spätere Bischofsburg, bei der 1249 erstmals erwähnten Pruzzensiedlung »Brusebergue« erbaut, 1254 ist die erste städtische Siedlung bezeugt, 1284 erhielt sie das lübische Stadtrecht; sie war Mitglied der Hanse. 1466 fiel die Stadt im zweiten Thorner Frieden mit dem übrigen Ermland an Polen, 1772 kam sie bei der ersten Teilung Polens an Preußen, 1945 an Polen.
Universal-Lexikon. 2012.