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Thorner Frieden
Thorner Frieden,
 
zwei Friedensschlüsse zwischen dem Deutschen Orden und Polen: Im 1. Thorner Frieden vom 1. 2. 1411 gelang es dem Deutschen Orden durch das diplomatische Geschick Heinrichs von Plauen (Hochmeister 1410-13), trotz der vernichtenden Niederlage bei Tannenberg (1410) sein Gebiet bis auf geringe Ausnahmen zu behaupten. Doch führte die an Polen zu zahlende hohe Auslösung der Gefangenen zu Spannungen innerhalb des Ordens und (aufgrund höherer Steuerforderungen) zu Konflikten mit den aufstrebenden preußischen Handelsstädten. - Der 2. Thorner Frieden vom 19. 10. 1466 beendete die seit 1454 ausgetragenen Kämpfe zwischen dem Deutschen Orden und dem Preußischen Bund, der sich dem polnischen König als Lehnsherrn unterstellt hatte. Der Orden musste Pommerellen, das Culmer Land, das Ermland sowie neben den bereits 1454 abgefallenen Mitgliedern des Preußischen Bundes die Gebiete Elbing, Marienburg, Christburg und Stuhm an die polnische Krone abtreten. Für das verbliebene Land (das östliche Preußen mit Königsberg) musste der Hochmeister die Oberhoheit des polnischen Königs anerkennen und diesem einen persönlichen, allerdings keine Lehnsabhängigkeit begründenden Eid ablegen; zudem wurde der Deutsche Orden zur Kriegshilfe verpflichtet.
 
Literatur:
 
Die Staatsverträge des Dt. Ordens in Preußen im 15. Jh., hg. v. E. Weise, Bde. 1 u. 2 (1-21955-70).

Universal-Lexikon. 2012.