Braunfels,
Stadt im Lahn-Dill-Kreis, Hessen, 236 m über dem Meeresspiegel, 10 900 Einwohner; auf den hügeligen Ausläufern des nördlichen Taunus oberhalb der Lahn gelegener Erholungs- und Kurort mit drei Kurkliniken; Museen, im Ortsteil Bonbaden Freilichtbühne; bedeutender Fremdenverkehr.
Braunfels hat ein gut erhaltenes einheitliches Stadtbild mit vielen Fachwerkhäusern, besonders aus der Barockzeit. Das Schloss geht auf eine Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Burg, Sitz der Grafen (seit 1743 Fürsten) von Solms-Braunfels, zurück; durch Um- und Neubauten bis ins 19. Jahrhundert entstand allmählich eine ausgedehnte Anlage, deren äußeres Bild vom Historismus geprägt ist (Kunstsammlung).
Braunfels, seit dem 13. Jahrhundert als Siedlung bei der Burg (zunächst innerhalb der befestigten Vorburg) entstanden, erhielt im 17. Jahrhundert Stadtrechte.
Braunfels,
1) Stephan, Architekt, * Überlingen 1. 8. 1950; gründete 1978 in München ein eigenes Architekturbüro und trat durch zahlreiche städtebauliche Projekte hervor, u. a. Pinakothek der Moderne in München (1996-2003) und die Bürokomplexe Paul-Löbe-Haus/Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (ehemaliges Alsenblock und Luisenblock) des Bundestages im Berliner Spreebogen (1997 folgende).
2) Walter, Komponist, * Frankfurt am Main 19. 12. 1882, ✝ Köln 19. 3. 1954; studierte u. a. bei T. Leschetizky und L. Thuille, war 1925-33 Mitdirektor, 1945-50 Direktor der Musikhochschule Köln; Kompositionen in freiem, improvisatorischem, in erweiterter Tonalität gehaltenem Stil, u. a. Opern (»Die Vögel«, 1920, Text nach Aristophanes; »Verkündigung, ein Mysterium«, 1948, Text von P. Claudel), geistliche Werke (»Das Spiel von der Auferstehung«, 1954), Orchesterwerke und Kammermusik.
Universal-Lexikon. 2012.