Bẹntheim,
edelfreies westfälisches Geschlecht, das seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist. Die 1154/65 begründete alte Linie der Grafen von Bentheim, eine Nebenlinie der Grafen von Holland, erlosch 1421 mit Bernhard I.; dessen Großneffe Eberwyn von Götterswick (✝ 1454) begründete die neue Linie; er erheiratete die Herrschaft Steinfurt, Eberwyn III. (✝ 1562) die Grafschaft Tecklenburg und die Herrschaft Rheda, sein Sohn Arnold II. (✝ 1606) die Grafschaft Limburg. 1606/09 beziehungsweise 1622 entstanden zwei Linien, die ältere, Bentheim-Tecklenburg, und die jüngere, Bentheim und Steinfurt. Tecklenburg fiel 1707/29 an Preußen. Durch den Wiener Kongress kamen 1815 die Besitzungen der älteren Linie, Rheda und Limburg, als Standesherrschaften unter preußischer Hoheit; von den Besitzungen der jüngeren Linie wurde Bentheim der hannoverschen, Steinfurt der preußischen Hoheit unterstellt. Beide Linien wurden 1817 in den preußischen Fürstenstand erhoben.
L. Sager: Die Grafschaft B. in der Gesch. (21952);
P. Veddeler: Die territoriale Entwicklung der Grafschaft B. bis zum Ende des MA. (1970).
Universal-Lexikon. 2012.