Bẹllman,
1) Carl Michael, schwedischer Dichter, * Stockholm 4. 2. 1740, ✝ ebenda 11. 2. 1795; war seit 1776 Lotteriesekretär; trotz der Gunst König Gustafs III. lebte er häufig in Geldnot. Neben Bibeltravestien, in »Fredmans sånger« gesammelt (1791), ist sein Hauptwerk »Fredmans epistlar« (etwa 1765-90 entstanden, erschienen 1790), ein Zyklus von Trink- und Liebesliedern, teils auf gängige Melodien geschrieben, teils selbst komponiert. Darin verbinden sich virtuose Sprachkunst, Realistik, Daseinsfreude, burlesker Humor und tiefe Melancholie. Bellman wurde damit ein Meister der europäischen Rokokodichtung.
Ausgaben: Samlade skrifter, auf mehrere Bände berechnet (1921-64: 11 Bände).
Deutsche Auswahlen: Das trunkene Lied, herausgegeben von G. Schwarz (1958); Der Liebe zu gefallen (1976, zweisprachig); Sauf-, Liebes- und Sterbelieder (1980).
2) [-mən], Richard, amerikanischer Mathematiker und Ingenieur, * New York 26. 8. 1920, ✝ Santa Monica (Calif.) 19. 3. 1984; ab 1956 Professor für Mathematik, Elektroingenieurwesen und Medizin in Los Angeles. Die von Bellman gefundene Methode der dynamischen Optimierung war u. a. für die Theorie mehrstufiger Entscheidungen von zentraler Bedeutung. Bellman lieferte auch Beiträge zur mathematischen Modellierung biologischer Prozesse und zur Behandlung von Randwertaufgaben.
Universal-Lexikon. 2012.