Bạngkok,
thailändisch Krung Thep, Hauptstadt von Thailand und Hafenstadt, rd. 30 km oberhalb der Mündung des Menam in den Golf von Thailand, als Großraum Bangkok 1 565 km2, (1995) 5,65 Mio. Einwohner (zusammen mit Thon Buri am rechten Ufer des Menam). Im alten Stadtkern am Menam liegen große Tempelanlagen (Wats), buddhistische Klöster, Regierungspaläste, Gärten, Pagoden und auch moderne Hochhäuser, im Norden der Sommerpalast des Königs und Villen, im Südosten das Chinesenviertel Sampeng und die Neustadt, das europäische Geschäftsviertel. Das dichte Netz von Kanälen (Khlongs), das Bangkok zum »Venedig des Ostens« machte, ist größtenteils durch breite Straßenzüge ersetzt worden. Zum Hauptproblem der Stadt, die kaum über Meeresniveau liegt, wurde in der Gegenwart der ständig sinkende Untergrund (zu starke Wasserentnahme und Druckbelastung durch Hochbauten) und der daher immer langsamere Abfluss des Oberflächenwassers.
Bangkok ist Sitz mehrerer Universitäten und eines katholischen Erzbischofs sowie das Verwaltungs-, Kultur- und Wirtschaftszentrum Thailands.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bangkok auch zum wichtigen Industriestandort, die älteren Betriebe liegen vorwiegend am Menam (Reismühlen, Sägewerke, Papier- und Seifenfabriken), die moderne Industrie dagegen in den Außenbezirken (Textil-, Leder-, chemische und pharmazeutische Industrie, Maschinen- und Schiffbau, Kraftfahrzeug-, Rundfunk- und Fernsehgerätemontage, Gummi-, Glas-, Zement- und Metallindustrie).
Verkehr:
Der Hafen Khlong Toey kann von Seeschiffen angelaufen werden und ist der wichtigste Ein- und Ausfuhrhafen des Landes (1991: 15 Mio. t Güterumschlag), der Flughafen Don Muang, 30 km nördlich der Stadt, ist das Luftverkehrskreuz Südostasiens. Bangkok ist ein Zentrum des internationalen Fremdenverkehrs.
Königlicher Palast (Chakri Maha) im europäisch-siamesischen Mischstil (1876-80), Hauptbau (Dusit Maha Prasat, 1789) mit Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes; Tempel Wat Phra Keo (1785) mit Goldener Pagode und dem berühmten Jade-Buddha (auch Smaragd-Buddha genannt). Das Wat Jetubon (volkstümlich Wat Pho) ist der größte und älteste Tempel Bangkoks (gegründet im 16. Jahrhundert, 1789-1801 restauriert) mit der Monumentalfigur eines liegenden Buddhas (45 m lang, 15 m hoch). Goldene Pagode Pra Chedi (1785).
Als nach der Zerstörung Ayutthayas durch die Birmanen (1767) Thon Buri am rechten Ufer des Menam neue Hauptstadt wurde, entstand gegenüber am linken Ufer, geschützt in einer Flussschleife liegend, eine chinesische Händlersiedlung. An dieser Stelle ließ König Rama I. (1782-1809) gleich nach seiner Thronbesteigung die neue Residenzstadt errichten; die Händlersiedlung wurde verlegt (heute Sampeng, das Chinesenviertel von Bangkok).
R. Korff: B.: urban system and everyday life (Saarbrücken 1986).
Universal-Lexikon. 2012.