Bagratiden,
Bagratuni|er, armenisch-georgisches Fürstenhaus, neben Arsakiden und Mamikoniern die einflussreichste armenische Fürstenfamilie. 861 erreichten die Bagratiden die Autonomie Armeniens vom arabischen Kalifat; 862 wurde Aschot I. als »Fürst der Fürsten« sowohl vom Kalifen als auch vom byzantinischen Kaiser Basileios I. anerkannt und beherrschte als erster König der Bagratidendynastie (885-890) Armenien. Das im 10. Jahrhundert zur Hauptstadt erhobene Ani, v. a. unter König Gagik I. (989-1020) zu einer blühenden Residenz des Bagratidenreichs ausgebaut, wurde 1045 von Byzanz in Besitz genommen; den letzten armenischen Bagratidenkönige Gagik II. ermordeten die Byzantiner 1079. Der vor dem Einfall der Seldschuken nach Kilikien geflüchtete Teil der Armenier gründete dort unter dem Bagratiden Ruben 1080 ein neuarmenisches Reich (»Klein-Armenien«), das unter Lewon I. 1198 Königreich wurde und sich zunächst unter dem Schutz der Kreuzfahrer, später im Schutzbündnis mit den Mongolen bis 1375 (Eroberung der Hauptstadt Sis durch die ägyptischen Mameluken) halten konnte. 888-1801 regierte ein Zweig der Bagratiden in Georgien. Unter König David IV. (Dawit IV., 1089 bis 1125) wurde dort der Seldschukenherrschaft ein Ende gesetzt (Entscheidungsschlacht 1121); das »goldene Zeitalter« Georgiens begann. Unter der Bagratidenkönigin Thamar (Tamar, Tamara, 1184-1213) erreichte das georgische Reich seine größte Ausdehnung und eine hohe kulturelle Blüte. - Mit General P. I. Bagration stand ein Vertreter der Bagratiden in russischen Diensten.
Universal-Lexikon. 2012.