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Bad Nauheim
Bad Nauheim,
 
Stadt und Heilbad im Wetteraukreis, Hessen, 144 m über dem Meeresspiegel, am Ostabfall des Taunus zur Wetterau und im Tal der Usa, 30 000 Einwohner; Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung - W. G. Kerckhoff-Institut; Rosenmuseum, Salzmuseum. Nauheim ist ein bedeutender Badeort in Hessen; die kohlensäure-, eisen- und radiumhaltigen Kochsalzthermen (34,4 ºC) werden gegen Herz-, Kreislauf-, rheumatische Erkrankungen und Asthma angewendet (Thermal-Sole-Bewegungsbad); ferner Reifenindustrie und Metallverarbeitung.
 
Stadtbild:
 
Reformierte Wilhelmskirche (1739-40); ehemalige katholische Reinhardskirche (seit 1907 russische Kirche; 1732 als Saalbau errichtet); am Marktplatz Rathaus (1740). Zwischen 1905 und 1911 wurde nach einem einheitlichen Plan eine Kur- und Badeanlage geschaffen. Dieses einzigartige Jugendstilensemble besteht aus dem durch Arkadengänge begrenzten Sprudelhof und sechs Badehäusern.
 
Geschichte:
 
Seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist die Salzgewinnung im heutigen Ortsgebiet belegt, doch deuten archäologische Funde auf eine weit frühere Nutzung hin. Das 1222 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Nauheim kam 1255 an die Herren von Hanau und 1736 an Hessen-Kassel. Die Salzsiederei (seit dem 14. Jahrhundert) trat gegenüber dem 1835 aufgenommenen und 1846 erweiterten Kurbetrieb in den Hintergrund. 1854 wurde Nauheim Stadt, seit 1869 führt es die Bezeichnung »Bad«.
 
Literatur:
 
C. Langefeld: B. N. (1986).

Universal-Lexikon. 2012.