Aventinianer,
die Abgeordneten der antifaschistischen Opposition im italienischen Parlament (Sozialisten, Demokraten, Liberale, Katholiken), die mit Ausnahme der Kommunisten und einiger Liberaler nach der Ermordung des sozialistischen Abgeordneten G. Matteotti (10. 6. 1924 am 27. 6. 1924 das Parlament verließen. Analog zum sagenhaften Auszug der Plebejer auf den Aventin (nach der Überlieferung 493 v. Chr.) konstituierten sie sich als gesonderte Vertretungskörperschaft. Sie suchten damit König Viktor Emanuel III. zu zwingen, B. Mussolini als Ministerpräsident zu entlassen. Die Bemühungen der Aventinianer scheiterten jedoch an der politischen Zurückhaltung der Krone und der Entschlossenheit Mussolinis, an der Macht festzuhalten. 1926 wurden die Parlamentsmandate der Aventinianer für ungültig erklärt und ihre Parteiorganisationen aufgelöst; ihre Führer flohen ins Ausland.
Universal-Lexikon. 2012.