Asir,
südwestarabische Landschaft und Provinz (Südregion) Saudi-Arabiens zwischen Hidjas und Jemen; größte Städte sind: Abha, Khamis-Mushait, Najran, Jisan; überwiegend ein Gebirgsland (Hochland von Asir), das steil aus dem Küstentiefland (Tihama) am Roten Meer bis zu 3 140 m über dem Meeresspiegel (Grenzgebiet zu Jemen) aufsteigt und allmählich nach Osten abfällt; sommerlicher Regenfeldbau, in den Gebirgstälern Bewässerungsfeldbau. - Asir wurde 1801 als Asir as-Sarạt selbstständiges Emirat (Hauptstadt: Abha); gehörte zum Machtbereich der Wahhabiten, 1872-1918 war es osmanisch (jedoch nie völlig unterworfen); seit 1920/23 Provinz von Saudi-Arabien (1934 nach militärischen Auseinandersetzungen mit Jemen Zugehörigkeit vertraglich geregelt).
W. Dostal u. a.: Ethnographic atlas of `Asīr (Wien 1983).
II
Asir,
Ashir, Ruinenfeld einer Hauptstadt der Siriden in Nordalgerien, am Südhang des Titeri (Teil des zentralen Tellatlas) östlich von Ksar el-Boukhari; 935/936 gegründet. Die völlig regelmäßige Rechteckanlage (75 × 50 m) des Palastes mit monumentalem Eingangstor wurde zum Prototyp des Palast- und Hausbaus aller späteren Dynastien im gesamten Maghreb bis ins 19. Jahrhundert: quadratischer Zentralpatio, transversaler Empfangsraum vor kreuzförmigem Thronsaal als zentrale Außennische, vier gleiche flankierende Appartements mit jeweils eigenem quadratischem Patio und transversaler Halle mit Zentralnische.
Universal-Lexikon. 2012.