Ạnnaberg-Buchholz,
Kreisstadt des Landkreises Annaberg im Regierungsbezirk Chemnitz, Sachsen, im westlichen Erzgebirge, am Fuße des 832 m hohen Pöhlberges, 537-832 m über dem Meeresspiegel, 23 500 Einwohner; Erzgebirgsmuseum (mit Schaubergwerk), Adam-Ries-Haus (hier lebte 1523 bis 1559 der Rechenmeister A. Ries), Frohnauer Hammer (ehemalige Münzstätte, heute Technik- und Volksmuseum), Eduard-von-Winterstein-Theater; alljährlich (14 Tage nach Pfingsten) erzgebirg. Volksfest »Annaberger Kät«.
Wirtschaftliche Bedeutung haben die Posamenten-, Elektro- und Metall-, Maschinenbau-, Kunststoff verarbeitende, Bau-, Textil-, Leder-, Holzverarbeitungsindustrie sowie das Fremdenverkehrsgewerbe.
Die spätgotische Stadtkirche Sankt Annen (1499-1525) ist eine dreischiffige Hallenkirche mit Schleifenstern- und Schlingrippengewölbe; bemerkenswerte Bauplastik: »Schöne Pforte« (1512) von H. Witten, Portal an der Alten Sakristei (1518) und 100 Steinreliefs an der Emporenbrüstung (1520-22); reiche Ausstattung. Die Bergkirche Sankt Marien ist im Kern spätgotisch (1502-11), nach Brand bis 1616 im Renaissancestil wieder aufgebaut. Das Rathaus (1533 bis 1538) wurde nach wiederholten Bränden 1751 fast völlig erneuert.
Nach Aufdeckung der stark silberhaltigen Erzgänge 1492 wurde die Siedlung als Bergbauort planmäßig angelegt und erhielt 1497 als »Neustadt am Schreckenberg« Stadt- und Bergrecht, 1501 nach der heiligen Anna, der Patronin der Bergleute, den Namen Sankt Annaberg. Im 16. Jahrhundert gehörte es zu den größten sächsischen Städten. Nach dem Rückgang des Bergbaus führte Barbara Uttmann (* 1514?, ✝ 1575) 1561 die Spitzenklöppelei ein. Später blühten das Posamentiergewerbe und weitere Industrien auf. 1945 wurde Annaberg mit Buchholz vereinigt.
Universal-Lexikon. 2012.