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Algeciras-Konferenz
Algeciras-Konferenz
 
[alxe'θiras-], die infolge der ersten deutsch-französischen Marokkokrise von Januar bis April 1906 auf deutsches Verlangen hin abgehaltene Konferenz; die Teilnehmer (Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Großbritannien, Frankreich, Russland, die USA, Italien, Spanien, Portugal, Schweden, Belgien, die Niederlande und Marokko) einigten sich in der Algeciras-Akte vom 7. 4. 1906 auf die Erhaltung der Souveränität Marokkos, auf dortige allgemeine Handelsfreiheit sowie auf die Organisierung der Polizei durch Frankreich und Spanien. Obwohl dieser Kompromiss die deutschen und französischen Interessen gleichermaßen berücksichtigte, erwies sich die Konferenz für die deutsche Politik, die nur von Österreich-Ungarn unterstützt wurde, als Fehlschlag, weil die Abneigung gegen die Weltpolitik Deutschlands dessen politische Isolierung (Einkreisung) in Europa einleitete.
 
Literatur:
 
H. Raulff: Zw. Machtpolitik u. Imperialismus (1976).

Universal-Lexikon. 2012.