Sprach|wan|del, der (Sprachwiss.):
Wandel, dem die Sprache unterliegt.
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Sprachwandel,
die von der historischen Sprachwissenschaft untersuchte Veränderung einer Sprache. Sie findet statt v. a. in Lexik und Semantik aufgrund der Wandlungen des gesellschaftlichen Lebens und zahlreicher sprachlicher Neuschöpfungen, die eine veränderte Umwelt mit sich bringt; daneben sind auch Phonetik/Phonologie (Lautwandel), Morphologie (Veränderung in den Flexionssystemen, neue Wortbildungsschemata) und Syntax (Veränderung der Wortstellung) vom Sprachwandel betroffen. Die schriftliche Fixierung und Standardisierung der europäischen Sprachen seit dem Mittelalter hat den Prozess des Sprachwandels (zumindest der geschriebenen Sprache) einerseits verlangsamt, ermöglicht andererseits aber auch, den Sprachwandel anhand der sich verändernden Ausdrucksformen zu dokumentieren. Einem Sprachwandel sind alle natürlichen Sprachen unterworfen. Zu den äußeren Einflüssen, die ihn bewirken können, gehören u. a. politische, geographische, religiöse, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Veränderungen inner- und außerhalb einer Sprachgemeinschaft.
J. Aitchison: Language change. Progress or decay? (London 1981);
A. Dauses: Theorien des S. (1990);
R. Keller: S. (21994);
Natürlichkeitstheorie u. S., hg. v. S. Boretzky u. a. (1995).
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Sprach|wan|del, der (Sprachw.): Wandel, dem die Sprache unterliegt.
Universal-Lexikon. 2012.