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Orgiasmus
Or|gi|ạs|mus, der; -, …men [griech. orgiasmós, zu: orgiázein = ein Fest orgiastisch feiern, zu: órgia, Orgie] (bildungsspr.):
zügelloses, ausschweifendes Feiern (bes. im Hinblick auf altgriechische Feste).

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Orgiạsmus
 
[griechisch, zu orgiázein »ein Fest ausschweifend feiern«] der, -, Religionswissenschaft: leidenschaftlich-ekstatischer Zustand als Mittel, um mit göttlicher Wirklichkeit in Kontakt zu kommen; ursprüngliche Bezeichnung für kultische Feiern in manchen griechischen Mysterien, deren nächtlich begangene Kultdramen in Raserei gipfelten (»Orgien von Eleusis«; »dionysische Orgien«, Dionysos); in hellenistischer Zeit verbreiteten sich solche Mysterien und somit orgiastische Praktiken, die bis zur Selbstverstümmelung und Selbstkastration reichen konnten, im ganzen Mittelmeerraum (u. a. Phrygien, Thrakien; Italien, Bacchanalien, Kybele). Orgiasmus dient auch zur Kennzeichnung vergleichbarer Phänomene in vielen Religionen, deren Grundanliegen die Fruchtbarkeit der Natur ist; ihre Kultfeiern kreisen oft um erotisch-sexuelle Motive (z. B. syrisch-kanaanäische Religion), besonders zur Symbolisierung und Bewirkung von Fruchtbarkeit zu Beginn der jährlichen Aussaat (z. B. Hieros Gamos) oder auch in der Ehe. Orgiasmus spielt gelegentlich noch eine Rolle in geistlich differenzierten Religionen (z. B. im indischen Shivaismus und im Tantrismus).

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Or|gi|ạs|mus, der; -, ...men [griech. orgiasmós, zu: orgiázein = ein Fest orgiastisch feiern, zu: órgia, ↑Orgie] (bildungsspr.): zügelloses, ausschweifendes Feiern (bes. im Hinblick auf altgriechische Feste).

Universal-Lexikon. 2012.