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Motorradsport
Mo|tor|rad|sport, der:
vgl. Motorradrennen.

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Motor|radsport,
 
Teil des Motorsports für einspurige (Solo-)Fahrzeuge mit zwei Rädern und zwei- beziehungsweise dreispurige Fahrzeuge mit drei Rädern (Seitenwagen, früher: Gespanne), auch als Rennmaschinen bezeichnet. Motorradsport umfasst Geschwindigkeits-, Gleichmäßigkeits- und Geschicklichkeitswettbewerbe.
 
Die für die einzelnen Disziplinen unterschiedlich gebauten Fahrzeuge sind in der Regel nach Hubraumklassen (80-1 400 cm3) eingeteilt. Unterschieden werden Serien- und Spezialfahrzeuge. Für die Serienfahrzeuge gelten in der Regel die Bestimmungen der StVZO.
 
Im Straßenrennsport werden in drei Soloklassen mehrere Grand-Prix-Rennen um die Weltmeisterschaft durchgeführt: in der 125-cm3-Klasse (Achtelliterklasse) mit Einzylindermotoren, in der 250-cm3-Klasse (Viertelliterklasse) mit Zweizylindermotoren und in der 500-cm3-Klasse (Halbliterklasse, auch »Königsklasse« genannt) mit Zwei-, Drei- oder Vierzylindermotoren. Die Wertung der Rennen beträgt 25, 20, 16, 13, 11 Punkte für die ersten fünf Plätze, je einen Punkt weniger (von 10 abwärts) erhalten die Nächstplatzierten bis zum 15. Platz (1 Punkt). - Die Seitenwagenklassen bestreiten seit 1997 Rennen um den Seitenwagen-Worldcup (Zweizylinder- bis 500 cm3, Vierzylindermotoren bis 1 000 cm3; Mindestgewicht 180 kg). - Eine eigene Weltmeisterschaft tragen die Superbikes aus, Fahrzeuge mit Vierzylindermotoren bis 750 cm3 oder mit Zweizylindermotoren bis 1 000 cm3 (einheitlich 162 kg Mindestgewicht). Eine weitere internationale Klasse ist Supersport für serienabstammende und homologationspflichtige Viertakt-Vierzylindermaschinen bis 600 cm3 und Viertakt-Zweizylindermaschinen bis 750 cm3.
 
Weitere sportliche Wettbewerbe sind Skijöring, Motocross, Straßenzuverlässigkeitsfahrten, Motorradturniere als Geschicklichkeitswettbewerbe u. a. Die Fahrer müssen für internationale und nationale Wettbewerbe entsprechende Lizenzen besitzen. Ein Teil der Motorradrennfahrer wird von Firmen unterstützt (»Werksfahrer«). Andere nehmen zumeist auf eigene Kosten oder mit Unterstützung von Sponsoren als Privatfahrer an den Rennen teil.
 
Organisationen:
 
In Deutschland ist Motorradsport im Deutschen Motor Sport Bund (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. - In Österreich gibt es den ÖAMTC und die Oberste Nationale Sportkommission für den Kraftfahrsport (OSK; gegründet 1904, Sitz: Wien), in der Schweiz die Föderation der Motorfahrer der Schweiz (FMS; gegründet 1914, Sitz: Genf). Weltdachverband ist die Fédération Internationale Motocycliste (FIM; gegründet 1904, Sitz: Mies [Kanton Waadt, Schweiz]).
 
Geschichte:
 
Das erste Motorradrennen fand 1897 statt (Paris-Dieppe). Das älteste und noch heute veranstaltete Rennen ist die Tourist Trophy. Die ersten Weltmeisterschaftsläufe in den Soloklassen (125 cm3, 250 cm3, 350 cm3 und 500 cm3) sowie in der Seitenwagenklasse wurden bereits 1949 (350 cm3 bis 1982) ausgetragen. Weitere Weltmeisterschaftsklassen in der Vergangenheit waren: 50 cm3 (1962-83), 80 cm3 (1984-89) und 750 cm3 (1977-79).
 
Literatur:
 
H. Wilson: Motorrad total. Chronik der Motorradgesch. (a. d. Engl., 1994);
 H. Wilson: Das Lex. vom Motorrad (a. d. Engl., 1996).

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Mo|tor|rad|sport, der: vgl. ↑Motorradrennen.

Universal-Lexikon. 2012.