ge|ne|ti|scher Code [ko:d; ↑ Genetik engl. code = Gesetzbuch, Entschlüsselungsschrift], der; …schen -s, …schen -s: in Form der Nukleotidsequenzen in ↑ Desoxyribonukleinsäure bzw. der Codons u. Anticodons in den Ribonukleinsäuren festgelegte genetische Information für die Biosynthese der Proteine. Codons u. Anticodons enthalten jeweils drei der vier möglichen Nukleotide A, C, G, U; mithin sind 43 = 64 solcher Tripletts (z. B. UAU, CAG, GGG) möglich, die für die Codierung der 20 üblichen Aminosäuren (z. B. Tyrosin, Glutamin, Glycin) sowie für Initiation (AUG) u. Termination (UAA, UAG, UGA) zur Verfügung stehen.
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genetischer Code
[-koːt], die Verschlüsselung der Aminosäuresequenzen von Proteinen in der Basensequenz (richtiger: Nukleotidsequenz) der DNA. Für die Codierung der 20 proteinogenen Aminosäuren stehen nur vier »Buchstaben« A, G, C und T (für die vier Nukleinsäurebasen Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin) in der DNA zur Verfügung. Jeweils drei Basen (ein Triplett) sind zu einem Codon zusammengefasst, das eine Aminosäure codiert. Von den 64 möglichen Tripletts sind allerdings drei (TAA, TAG, TGA) scheinbar ohne Informationsgehalt, so genannte »Nonsens«-Tripletts. Sie definieren in der Proteinbiosynthese das Ende einer Polypeptidkette. Als Signal für den Startpunkt dient das Triplett ATG (in der entsprechenden Boten-Ribonukleinsäure AUG), das zusätzlich noch die Aminosäure Methionin verschlüsselt. Der Code ist degeneriert, d. h. eine Aminosäure kann durch verschiedene Codons codiert werden. In der Verwendung der verschiedenen Codons gibt es aber organismusspezifische Bevorzugungen. Die Tripletts liegen direkt hintereinander, der genetische Code ist also kommafrei und nicht überlappend. Darüber hinaus gilt der genetische Code für alle Organismen, er ist also universell. In einigen Fällen, besonders in mitochondrialer DNA, sind allerdings Abweichungen von dieser Universalität gefunden worden.
Seit Mitte der 80er-Jahre wird im Rahmen des Human-Genom-Projekts intensiv an der Erforschung des menschlichen Genoms gearbeitet, für das der genetische Code die Grundlage bildet. (Genomforschung, Genomprojekt)
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Proteinbiosynthese: Transkription und Translation
Universal-Lexikon. 2012.