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Wassersucht
Wạs|ser|sucht 〈f. 7u; unz.〉 krankhafte Ansammlung von wasserähnlicher, aus dem Blut stammender Flüssigkeit in Körperhöhlen, Gewebsspalten od. Zellen; Sy Hydrops

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Wạs|ser|sucht, die <o. Pl.> [mhd. waʒʒersucht, ahd. waʒʒarsuht, für lat. hydrops = Wassersucht < griech. hýdrōps]:
Hydrops.

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Wassersucht,
 
Hydrops, krankhafte Ansammlung seröser Flüssigkeit in Körperhöhlen, besonders im Bauchraum (Bauchwassersucht), im Brustraum (Pleuraerguss), im Herzbeutel oder in den Gelenken, im weiteren Sinn auch im Gewebe wie bei der Hautwassersucht oder in Gewebespalten (meist Ödem genannt).
 
Wassersucht entsteht dadurch, dass das Flüssigkeitsgleichgewicht zwischen den Blutgefäßen (Lymphgefäßen) und Geweben gestört ist und mehr Flüssigkeit aus dem Blut austritt, als resorbiert oder von den Lymphgefäßen abtransportiert werden kann. Zu den teils miteinander verbundenen Hauptursachen gehören: 1) eine Erhöhung des hydrostatischen Drucks in den Venen durch Herzschwäche oder Herzinsuffizienz, Abflusshindernisse in den Lymphgefäßen (Lymphödem) oder überhöhte Natrium- und Wasserbindung im Körper (Aldosteronismus) und als Steroidwirkung (Corticoidbehandlung, Cushing-Syndrom); 2) Stoffwechselstörungen mit Erniedrigung des kolloid-osmotischen Druckes, v. a. durch Eiweißmangel infolge Nierenerkrankung (Glomerulonephritis), Leberzirrhose, Hungerdystrophie oder Kachexie; 3) abnorme Durchlässigkeit der Kapillaren durch Gefäßschädigung oder Funktionsstörungen der Gefäßnerven bei entzündlichen und allergischen Prozessen (Quincke-Ödem) oder Vergiftungen.
 
Häufig tritt die Wassersucht zunächst an den Knöcheln (besonders bei Herzinsuffizienz) oder im Gesicht, v. a. um die Augenlider (besonders bei Niereninsuffizienz), und im Lenden- und Oberschenkelbereich auf; als vorübergehende Erscheinung (meist ohne Krankheitswert) kann es auch in der Schwangerschaft und beim prämenstruellen Syndrom zu lokalen oder verbreiteten Flüssigkeitsansammlungen kommen. Lebensbedrohlich sind Stauungen im Lungengewebe durch Störung des Luftaustauschs (Lungenödem). Die ursächliche Behandlung wird durch Maßnahmen zur Entwässerung unterstützt.
 

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Wạs|ser|sucht, die <o. Pl.> [mhd. waʒʒersucht, ahd. waʒʒarsuht, für lat. hydrops = Wassersucht < griech. hýdrōps]: Hydrops.

Universal-Lexikon. 2012.