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Tonfilm
Ton|film 〈m. 1Film, bei dem neben Bildern auch Sprache, Musik, Geräusche wiedergegeben werden; Sy Sprechfilm; Ggs Stummfilm

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Ton|film, der:
Spielfilm, bei dem (im Unterschied zum Stummfilm) auch der 2Ton (1) aufgezeichnet ist (u. synchron mit der Bildfolge abläuft).

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I
Tonfilm,
 
Spielfilm, bei dem (im Unterschied zum Stummfilm) auch der Ton aufgezeichnet ist und synchron mit der Bildfolge abläuft (Filmtechnik, Film).
II
Tonfilm,
 
Kopplung von Bild und Ton auf einem Filmstreifen durch Anbringen einer Tonspur neben dem Bild, die eine bildsynchrone Filmvertonung ermöglicht. Obwohl nach dem Zweiten Weltkrieg auch ein Magnettonverfahren eingeführt wurde, mit einer Magnetspur ähnlich dem Tonband (Magnettonband) neben dem Bild, dominiert in den Kinos nach wie vor das Lichttonverfahren, bei dem die Tonfrequenzen in Lichtschwankungen umgewandelt und neben dem Bildstreifen aufbelichtet werden, was bei der Projektion dann umgekehrt einen auf eine Photozelle gerichteten Lichtstrahl entsprechend abdunkelt oder unterbricht. Dieses nach 1918 von den deutschen Ingenieuren Hans Vogt, Joseph Masolle und Joseph Engel entwickelte Verfahren wurde 1922 in den Berliner Alhambra-Lichtspielen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, stieß bei der deutschen Filmindustrie jedoch auf Ablehnung und ging 1927 schließlich an den Amerikaner William Fox. Die ersten Tonfilme kamen Ende der Zwanzigerjahre dann auch aus den USA. Schon zuvor hatte es allerdings immer wieder Versuche gegeben, Bild und Ton miteinander zu verbinden. So stellte 1907 in Paris die französische Firma Pathé ein erstes »Tonbild« vor, ein Film mit Grammophonbegleitung: ein Prinzip, das der Deutsche Oskar Messter mit seinem »Biophon« zum Nadeltonverfahren ausbaute, der gleichzeitigen oder getrennten, aber synchronen Aufnahme von Film und Schallplatten und ihres gemeinsamen Abspiels. Erst das Lichttonverfahren hat jedoch eine synchronstabile Filmvertonung ermöglicht. Für die Entwicklung der populären Musik war das von entscheidender Bedeutung, wurde der Tonfilm doch nun zu einem Massenmedium auch für die Musikverbreitung. Die Schlager der Dreißiger- und Vierzigerjahre sind fast ausnahmslos als Filmmusik entstanden und auf diese Weise bekannt geworden. Außerdem bot der Musikfilm damals noch so gut wie die einzige Möglichkeit, die mit dem Tonfilm nun neu hinzugekommenen und für die Filmindustrie äußerst hinderlichen Sprachbarrieren zu umgehen. Das erklärt die Konzentration auf dieses Filmgenre vor allem im ersten Jahrzehnt der Tonfilmzeit und bedeutete zugleich eine neue Dimension für die Entwicklung der populären Musik.
 
Siehe auch: Filmmusik, Soundtrack.

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Ton|film, der: Spielfilm, bei dem (im Unterschied zum Stummfilm) auch der 2Ton (1) aufgezeichnet ist (u. synchron mit der Bildfolge abläuft); 1929 begann auch in Deutschland der Siegeszug des -s (Hörzu 44, 1979, 20).

Universal-Lexikon. 2012.