Sound|kar|te 〈[ saʊnd-] f. 19; EDV〉 Steckkarte, die in einem PC installiert wird u. das Abspielen von digitalisierten Tönen u. anderen Tondatenträgern ermöglicht [<engl. sound „Ton, Musik“]
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spezielle Steckkarte, die der Wiedergabe von Tönen bei Computern dient.
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Soundkarte
Auf der Karte befindet sich ein spezieller Chip-Satz. Dessen entscheidender Bestandteil ist der A/D-D/A-Wandler (Analog-Digital-, Digital-Analog-Wandler, auch Codec oder ADC/DCA genannt). Er erzeugt aus den analogen Signalen, die von einem Mikrofon, einem Plattenspieler usw. kommen, computerlesbare Daten. Umgekehrt verwandelt er solche Daten auch wieder in analoge Signale für Lautsprecher, Kopfhörer, Verstärker usw. Für die Wiedergabe von Klängen ist zudem ein Synthesizer-Chip vorhanden (etwa: OPL4), der heute i. d. R. mit Wavetable-Unterstützung arbeitet (Wavetable).
Eine moderne Soundkarte verfügt mindestens über die folgenden Anschlüsse:
- Mikrofoneingang,
- Line-in (Musikeingang),
- Line-out (Musikausgang, z. B. für Aktivboxen),
- Gameport (Joystick-Anschluss), zugleich meist MIDI-Schnittstelle.
Außerdem besteht meist eine interne Kabelverbindung zum CD-ROM- oder DVD-Laufwerk. Sie ermöglicht die Wiedergabe von Audio-CDs. Unterstützt die Karte Raumklangverfahren (3D-Sound wie AC-3), existieren noch zusätzliche Ausgänge für die weiteren Kanäle und Lautsprecher. Bei neueren Motherboards (ATX) sind die Sound-Anschlüsse getrennt von der Karte ausgeführt. Sinnvoll sind auch digitale Schnittstellen für den verlustfreien Austausch von Audiodaten mit digitalen HiFi-Komponenten wie CD-Player, MD-Rekorder oder DAT-Rekorder.
In der Vergangenheit haben sich verschiedene Soundkartenstandards herausgebildet (etwa AdLib, Soundblaster, Roland MT-32, MPU-401); sie verlieren angesichts des breiten Leistungsangebots neuerer Karten, das im Prinzip diese gesamte Palette umfasst, zunehmend an Bedeutung. Insbesondere das Prädikat »Soundblaster-kompatibel« (gemeint ist, dass sich die Karte unter DOS wie das Modell Soundblaster 2.0 verhält; dies bedeutet eine Musikwiedergabe in Mono mit 8 bit und einer Maximalfrequenz von 22 kHz) wird zwar heute noch oft angegeben, diese technischen Daten sind aber überholt.
Mit der Entwicklung des Systembusses im PC hat sich auch die Verarbeitungsbreite der Soundkarten verändert. Zunächst wurden 8-bit-Karten für den alten ISA-Bus hergestellt; solche Karten sind heute so gut wie verschwunden. Darauf folgten 16-bit-Karten für den erweiterten ISA-Bus, die bis weit in die 90er-Jahre hinein eine beträchtliche Verbreitung fanden und auch heute noch gelegentlich zum Einsatz kommen. Sie sind mittlerweile weitgehend von 32-bit-Karten für den PCI-Bus abgelöst worden.
Eine neuere Entwicklung ist der Verzicht auf einev eigenständige Soundkarte mittels Onboard-Sound gemäß AC97, demgemäß die gesamte Klangerzeugung, - und -verarbeitung auf der Systemplatine geschieht. Teilweise wird dabei auch der Hauptprozessor in Anspruch genommen.
TIPP:
Ältere Anwendungen, etwa Spiele, benötigen für die Klangwiedergabe unter DOS sowie unter vielen Windows-Versionen bestimmte Einstellungen. Es handelt sich hier um Einträge in der Systemdatei autoexec.bat. Sie sollten lauten: »set blaster a220 i5 d1«. Dieser Eintrag legt für Soundblaster-Karten (und kompatible) die I/O-Adresse 220, den Interrupt 5 und den DMA-Kanal 1 fest.
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Universal-Lexikon. 2012.