Akademik

Chip-Satz
Chip-Satz,
 
allgemein eine Gruppe zusammenwirkender Chips; speziell eine derartige Gruppe, die auf der Systemplatine aufgelötet ist (PC-Chip-Satz), auf der Grafikkarte (Grafik-Chip-Satz) oder auf einer anderen Steckkarte. Ein PC-Chip-Satz ist das Rückgrat eines jeden PCs, da er Prozessor, Speicher, Grafikkarte, PCI-Boards, die Ein- und Ausgänge etc. verbindet. Weil das Zusammenspiel aller Komponenten eine große Rolle spielt, ist er maßgeblich für die Leistung des PCs verantwortlich. Entsprechend bildet der Chip-Satz einer Grafikkarte (alle neueren Modelle enthalten einen Grafikprozessor) das Grundgerüst der Grafikkarte. Für jeden Prozessortyp gibt es eigene Chip-Sätze.
 
Ein Chip-Satz besteht traditionell aus zwei wesentlichen Komponenten, die Northbridge und Southbridge genannt werden (die Bezeichnung geht darauf zurück, dass die beiden Bestandteile einander gegenüberliegen):
 
- Die Northbridge verbindet den Prozessor mit dem Arbeitsspeicher und der Grafik-Hardware. Sie kann nur mit dem Speichertyp kommunizieren, für welchen sie konzipiert wurde. Hauptsächlich sie ist für die Geschwindigkeit des Datenaustauschs zwischen den Komponenten verantwortlich.
 
- Die Southbridge stellt die PCI-Funktionalität für PCI-Karten zur Verfügung (PCI-Bus). Sie enthält den Controller für IDE-Festplatten, Floppy Controller sowie die seriellen, parallelen und die USB-Port-Schnittstellen (USB). Ferner übernimmt sie das Power Management und stellt hardwareseitig Codecs beispielsweise für AC97-Sound bereit (AC97).
 
Anstelle der Bezeichnungen North- und Southbridge verwenden die Hersteller auch andere Namen. Nvidia bezeichnet die Northbridge beispielsweise als IGP (Abk. für Integrated Graphics Processor). Bei Intel heißt die Northbridge GMHC (Abk. für Graphics/Memory Controller Hub) und die Southbridge ICH/ICH2 (Abk. für I/O-Controller Hub). Zu diesen beiden Komponenten des Chip-Satzes treten heute z. T. weitere, sodass die traditionelle Zweiteilung und Namensgebung nicht immer gerechtfertigt ist. Der Hersteller Intel integriert z. B. auf der Systemplatine zusätzlich den (Super-)I/O-Chip (Input/Output), der an den ICH angeschlossen ist und weitere Schnittstellen (Tastatur, Maus, serielle und parallele Schnittstelle, Diskettenlaufwerk, Game Port) anbindet, sowie den FWH (Abk. für Firmware Hub), der vor allem für Videofunktionen des BIOS gedacht ist.
 
TIPP:
 
Ist ein Chip-Satz jüngeren Datums als die installierte Version des Betriebssystems, kann es notwendig sein, beim Hersteller des Chip-Satzes einen passenden Treiber herunterzuladen sowie zu installieren.

Universal-Lexikon. 2012.