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Rotlauf
Rot|lauf 〈m. 1u; unz.〉 fieberhafte, mit Magen- u. Darmentzündung u. blauroter Verfärbung der Haut einhergehende Infektionskrankheit der Schweine: Erysipeloid [Übersetzung von grch. erysipelas „rote Haut“; 1. Teil zu Rose als Hautkrankheit der Menschen, die urspr. hier gemeint war, 2. Teil ahd. louft „Schale, Rinde“]

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Rotlauf,
 
meldepflichtige Infektionskrankheit (Zoonose), die bei vielen Säugetieren und Geflügelarten, v. a. aber bei Schweinen (Schweinerotlauf), auftritt; Erreger ist ein grampositives Stäbchenbakterium (Erysipelothrix rhusiopathiae). Der bösartige, ohne Schutzimpfung in drei bis vier Tagen tödlich verlaufende septikämische Rotlauf äußert sich in hohem Fieber, Rötung an Unterbauch, Ohren und Hals, die milder verlaufenden Backsteinblattern in roten bis violetten, quadratischen oder rhombischen Flecken, die nach etwa einer Woche abklingen. Die Prognose ist nur bei Backsteinblattern günstig, Spontanheilungen sind möglich. Die Behandlung erfolgt mit Rotlaufimmunserum und Antibiotika. Prophylaktisch ist eine Schutzimpfung möglich.
 
Durch Eindringen der Erreger in kleine Hautverletzungen (meist an Fingern und Händen von Arbeitern in Fleisch-, Fisch- und Geflügelbetrieben) kann der Rotlauf auch auf den Menschen übertragen werden (Erysipeloid) und äußert sich in Form einer sich langsam ausbreitenden, wenig schmerzhaften, juckenden bläulichen Hautrötung mit Schwellung unter Beteiligung der regionalen Lymphknoten. Die Symptome klingen nach zwei bis drei Wochen ab. Die Behandlung wird mit Penicillin und Tetracyclinen durchgeführt.
 

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Rot|lauf, der <o. Pl.> [im 15. Jh. roit lauff, nach griech. erysípelas (↑Erysipelas), 2. Bestandteil viell. volksetym. nach ↑Lauf umgebildet aus mhd., ahd. louft = Rinde, Schale]: mit roten Flecken od. roter bis blauroter Verfärbung der Haut einhergehende [bösartige] Infektionskrankheit bei Schweinen.

Universal-Lexikon. 2012.