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Klaue
Handschrift; Schreibweise; Gekritzel (umgangssprachlich); Gesudel (umgangssprachlich); Sauklaue (umgangssprachlich); Geschmiere (umgangssprachlich); Sudelarbeit (umgangssprachlich); Gekrakel (umgangssprachlich); Geschmier (umgangssprachlich); (schlecht leserliche) Handschrift; Pfote (umgangssprachlich); Geschreibsel (umgangssprachlich); Pranke; Pfote; Tatze

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Klaue ['klau̮ə], die; -, -n:
1.
a) Zehe (bei Wiederkäuern und Schweinen).
b) Kralle (bei Raubtieren):
der Tiger schlug seine scharfen Klauen in das Fleisch des erbeuteten Tieres.
2. (ugs.) schlechte, unleserliche Handschrift:
er hat eine fürchterliche Klaue.
Syn.: Schrift.

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Klaue 〈f. 19
1. verhornte Zehe der Wiederkäuer u. Schweine
2. Kralle der Raubvögel
3. Nagel des Haarraubwildes
4. gabelhakenförmiges Werkzeug, Haken, Greifer
5. Holzverbindung, bei der das untere Holz in eine Kerbe des oberen greift
6. 〈umg.〉 (schlechte) Handschrift
7. 〈sinnbildl. für〉 gierige Hand, die festhalten will
● jmdn. den \Klauen des Todes entreißen 〈fig.〉; eine (fürchterliche) \Klaue haben 〈umg.〉 eine schlechte Handschrift schreiben; ich kann seine \Klaue nicht lesen 〈umg.〉; an der \Klaue erkennt man den Löwen 〈Sprichw.〉 man erkennt jeden an seiner charakterist. Eigenschaft; etwas od. jmdn. in seinen \Klauen haben, halten 〈fig.〉 [<ahd. klawa „Kralle, Pfote, Tatze“ <germ. *klewo- <idg. *gleua- „die Packende“; hierzu klauen]

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Klaue, die; -, -n [mhd. klā(we), ahd. klāwa = Kralle; Tatze, eigtl. = die Packende; die Geballte]:
1.
a) (bei Haarraubwild u. Raubvögeln) Kralle:
die scharfen -n des Löwen, des Adlers;
die -n (Jägerspr.; Pfoten) des Hundes;
Ü jmdn. den -n des Todes entreißen (geh.; aus Todesgefahr retten);
jmdn. aus jmds. -n befreien;
in jmds. -n/jmdm. in die -n geraten;
jmdn. in seine -n bekommen;
b) (salopp, oft abwertend) Hand:
nimm deine schmutzigen -n da weg!;
c) <o. Pl.> (salopp abwertend) (schlechte, unleserliche) Handschrift:
eine fürchterliche K. haben;
jmds. K. nicht lesen können.
2. (bei Paarhufern) Hälfte des hufartigen Fußes.
3. (bes. bei Insekten) scheren-, zangenähnlicher Fortsatz des Fußes.
4. (bes. Handwerk, Technik)
a) (bei verschiedenen Werkzeugen, Geräten, Vorrichtungen) Teil von hakenartiger Form, bes. mit dem Zweck des Fassens, Greifens;
b) dreiecksförmige Aussparung an der Verbindungsstelle zweier Balken;
c) Ansatz an einem Maschinenteil, der bei Einrücken od. Eingreifen in eine entsprechend geformte Aussparung in einem anderen Maschinenteil mit diesem eine lösbare Verbindung herstellt.

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Klaue
 
[althochdeutsch klāwa, eigentlich »die Packende«],
 
 1) Maschinenbau: hakenförmiger Ansatz an einem Maschinenteil, der bei Einrücken oder Eingreifen in eine entsprechende (korrespondierend geformte) Vertiefung oder Aussparung an einem anderen mit diesem eine lösbare, formschlüssige Verbindung herstellt.
 
 2) Zoologie: 1) das dem Huf entsprechende Endglied der beiden Zehen der Paarhufer; 2) am Fußende vieler Gliederfüßer (v. a. bei Insekten) ausgebildeter paariger, hakenartiger Fortsatz.
 

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1Klaue, die; -, -n [mhd. klā(we), ahd. klāwa = Kralle; Tatze, eigtl. = die Packende; die Geballte]: 1. a) (bei Haarraubwild u. Raubvögeln) [Fuß mit] Krallen: die scharfen -n des Löwen, des Tigers; der Adler packte sein Opfer mit den -n; die -n (Jägerspr.; Pfoten) des Hundes; Ü jmdn. den -n des Todes entreißen (geh.; aus Todesgefahr retten); jmdn. aus jmds. -n befreien; Während des Weltkriegs war Teddy in Istanbul und London, um jüdische Menschen aus den -n der Nazis zu retten (Tages Anzeiger 14. 10. 85, 2); in jmds. -n geraten; jmdm. in die -n geraten; jmdn. in seine -n bekommen; b) (salopp, oft abwertend) Hand: nimm deine schmutzigen -n da weg!; Plötzlich hatte ich die Luftbüchse in den -n (Plenzdorf, Leiden 125); c) <o. Pl.> (salopp abwertend) (schlechte, unleserliche) Handschrift: er hat eine fürchterliche K.; jmds. K. nicht lesen können. 2. (bei Paarhufern) Hälfte des hufartigen Fußes. 3. (bes. bei Insekten) scheren-, zangenähnlicher Fortsatz des Fußes. 4. (bes. Handw., Technik) a) (bei verschiedenen Werkzeugen, Geräten, Vorrichtungen) Teil von hakenartiger Form, bes. mit dem Zweck des Fassens, Greifens: die -n eines Greifers; die K. einer Sperrklinke; b) dreiecksförmige Aussparung an der Verbindungsstelle zweier Balken; c) Ansatz an einem Maschinenteil, der bei Einrücken od. Eingreifen in eine entsprechend geformte Aussparung in einem anderen Maschinenteil mit diesem eine lösbare Verbindung herstellt.
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2Klaue: in der Wendung auf K. gehen (salopp; stehlen gehen; zu ↑klauen): Nach der Schule gingen wir auf K. Wir sagten Selbstbedienung dazu (Spiegel 25, 1977, 97).

Universal-Lexikon. 2012.