Akademik

Wernicke
Wẹrnicke,
 
1) Carl, Psychiater, * Tarnowitz 15. 5. 1848, ✝ (verunglückt auf einer Radfahrt) im Thüringer Wald 15. 6. 1905; Professor in Berlin (1885-90), Breslau und (ab 1904) Halle (Saale); untersuchte besonders die Aphasie, wobei er das nach ihm benannte sensorische Sprachzentrum entdeckte.
 
 2) Herbert, Regisseur und Bühnenbildner, * Auggen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) 24. 3. 1946, ✝ Basel 16. 4. 2002; gab, nach Tätigkeiten als Bühnenbildner, 1978 in Darmstadt sein Regiedebüt mit G. F. Händels »Belsazar« und trat zunächst mit zahlreichen Inszenierungen von Werken der Barockzeit hervor. 1991 inszenierte er R. Wagners »Der Ring des Nibelungen« in Brüssel, 1994 M. P. Mussorgskijs »Boris Godunow« bei den Salzburger Osterfestspielen. Neben Opern von W. A. Mozart, G. Verdi und R. Strauss (u. a. »Der Rosenkavalier« bei den Salzburger Festspielen 1995) sowie Operetten und Zarzuelas setzte er sich auch mit dem Musiktheater des 20. Jahrhunderts auseinander (A. Schönbergs »Moses und Aron«, Frankfurt am Main 1990).
 
 3) Otto, Schauspieler, * Osterode am Harz 30. 9. 1893, ✝ München 7. 11. 1965; kam über München 1934 nach Berlin, wo er als Charakterspieler am Deutschen Theater und Staatstheater wirkte. Nach 1945 war er Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels. In Tonfilmen verkörperte er realistische Menschentypen.

Universal-Lexikon. 2012.