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Visby
Visby
 
['viːsbyː], Hauptstadt des Verwaltungsbezirks (Län) Gotland, Schweden, an der Westküste der Insel Gotland, 21 000 Einwohner; evangelisch-lutherischer Bischofssitz; Gotlandmuseum; bedeutender Fremdenverkehr; Fährverkehr zum Festland nach Nynäshamn, Västervik und Oskarshamn; Flugplatz.
 
Stadtbild:
 
Die historische Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Von den mittelalterlichen Kirchen ist der Dom Sankt Marien (1225 vollendet) mit bedeutender Ausstattung (Taufbecken, 13. Jahrhundert; Kanzel, 1684) erhalten, als Ruinen u. a. Heiliggeist, eine romanische Doppelkirche, und Sankt Nicolai (beide Anfang 13. Jahrhundert). Im Stadtbild einige mittelalterliche Kaufmannshäuser mit hohen Treppengiebeln. Die rd. 3,5 km lange Stadtmauer mit wuchtigen Türmen ist fast vollständig erhalten.
 
Geschichte:
 
Als einer der ältesten Handelsplätze im nördlichen Europa beherrschte Visby aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage bis zum Ende des 13. Jahrhunderts den Ostseehandel (seit dem 12. Jahrhundert Stützpunkt deutscher Kaufleute besonders für den Handel mit Nowgorod, Mitglied der Hanse). 1361 eroberte Waldemar IV. Atterdag die Stadt und beendete mit der folgenden Brandschatzung ihre Vormachtstellung; diese übernahm Lübeck. 1394-98 war Visby Stützpunkt der Vitalienbrüder. 1525 bei einem Angriff einer Flotte Lübecks erneut stark zerstört, fiel Visby 1645 an Schweden.

Universal-Lexikon. 2012.