Akademik

Lorenzetti
Lorenzẹtti,
 
zwei italienische Maler (Brüder), neben Simone Martini in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts die führenden Meister der Schule von Siena:
 
 1) Ambrogio, * Siena um 1290, ✝ vermutlich ebenda 1348. Seine Werke kennzeichnen differenzierte, kräftige Farbgebung und modellierende Umrisszeichnung. Er zeigt sich u. a. durch das Werk Simone Martinis beeinflusst und entwickelte Giottos Raumbühne in perspektiv. Innenräumen und weiten Landschaften mit lebendigen Naturdarstellungen weiter.
 
Werke: Fresken im Palazzo Pubblico, Siena, mit Darstellungen der Guten und der Schlechten Regierung (um 1337-39); Darstellung Christi im Tempel (1342; Florenz, Uffizien); Verkündigung (1344; Siena, Pinacoteca).
 
Literatur:
 
E. Carli: Pietro u. A. L. (Mailand 1971);
 M. Prokopp: Pietro u. A. L. (a. d. Ungar., Neuausg., 1986);
 C. Frugoni: Pietro u. A. L. (a. d. Ital., Florenz 1994).
 
 2) Pietro, * Siena um 1280, ✝ vermutlich ebenda 1348. Ausgehend von Duccio und Giotto (dessen Werk er wohl nach seiner Ausbildung in Siena in Assisi kennen lernte) sowie G. Pisano und Tino di Camaino lässt er seine zunehmend fest gefügten Figuren in einer gemessenen, pathet.-feierlichen Gebärdensprache agieren, die das szenische Geschehen dramatisch ausdeutet.
 
Werke: Orsini-Triptychon (vor 1316; Assisi, Unterkirche von San Francesco); elf Fresken mit Passionsszenen (1326-29; ebenda); Kreuzigung (1331 oder später; Siena, San Francesco); Geburt Mariä (1335-42; Siena, Museo dell'Opera del Duomo); Altar der heiligen Humilitas (1341; Florenz, Uffizien, zwei Tafeln in Berlin, Gemäldegalerie).
 

Universal-Lexikon. 2012.