Lẹt|ten 〈m. 4〉 Töpferton, Lehm [<ahd. letto „Lehm“; zu idg. *lat- „feucht, nass, Sumpf“]
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I Lẹtten,
zum ostbaltischen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie gehörendes Volk, 1,4 Mio. in Lettland, etwa 100 000 in GUS-Staaten und 100 000 in Nordamerika, Schweden und Australien. - Die materielle Volkskultur der Letten ähnelt der der Litauer. In Lettgallen dominieren Dörfer, im übrigen Gebiet Einzelhöfe und Streusiedlungen; durch Kolchoswirtschaft entstanden neue Straßendörfer. Typisch für die Volkskunst sind farbenfrohe, reich ornamentierte Webwaren; besonders reicher Schatz an Volksliedern und Volkserzählungen (lettische Literatur). Das Mittsommerfest mit dem Singen von Volksliedern war Ende der 1950er- bis Ende der 80er-Jahre verboten.
Z. Ligers: Ethnographie Lettone (Basel 1954);
A. Urdze: Die Bevölkerungsentwicklung Lettlands unter Berücksichtigung der nat. Zusammensetzung (1975);
Lett. Volksmärchen, hg. v. O. Ambainis (Neuausg. 1989).
Letten
der, -s, unverfestigte rote, braune oder grünliche, seltener auch graue oder schwarze Schiefertone, die in Wasser quellen und beim Austrocknen zerfallen; als Sedimentgestein z. B. im Keuper verbreitet, auch auf Kluftflächen (Lettenbesteg, Gangletten). Lettenböden sind wegen ihres Mangels an Pflanzennährstoffen und wegen ihrer Quellfähigkeit landwirtschaftlich von geringem Wert.
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Universal-Lexikon. 2012.