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verzetteln
(sich) verrennen (umgangssprachlich); (sich) vertun (umgangssprachlich); (sich) täuschen; auf dem Holzweg sein (umgangssprachlich); (sich) irren

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1ver|zet|teln [fɛɐ̯'ts̮ɛtl̩n]:
a) <itr.; hat durch viele kleine, unwichtige Dinge verbrauchen und dadurch etwas Großes, Wichtiges nicht leisten können:
sie verzettelte ihre Kraft, ihr Geld mit unnützen Dingen.
Syn.: vergeuden, vertun.
b) <+ sich> sich mit zu vielem [Nebensächlichen] beschäftigen, aufhalten und dadurch nichts richtig, ganz tun oder nicht zu dem eigentlich Wichtigen kommen:
du verzettelst dich zu sehr; er verzettelte sich in/mit seinen Liebhabereien.
  2ver|zet|teln [fɛɐ̯'ts̮ɛtl̩n] <tr.; hat:
(Wörter) einzeln auf Zettel, Karten schreiben [um diese in eine Kartei o. Ä. einordnen zu können]:
er hat für eine wissenschaftliche Arbeit den gesamten Wortschatz von Goethes »Faust« verzettelt.

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ver|zẹt|teln 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. ohne wirklichen Nutzen in kleinen Mengen ausgeben (Geld)
2. mit vielen kleinen Beschäftigungen, Arbeiten zubringen, vergeuden, vertun (Zeit)
3. auf einzelne Zettel schreiben (Namen, Wörter)
● Titel von Büchern, bestimmte Wörter eines Textes, Namen einer Liste \verzetteln und dann alphabetisch ordnen; seine Kraft mit nutzlosen Anstrengungen \verzetteln
II 〈V. refl.〉 sich \verzetteln zu vieles beginnen, ohne sich auf eine Sache zu konzentrieren
[<mhd. verzetten „aus-, verstreuen, vereinzelt fallen lassen, verlieren“ <ahd. zetten „ausbreiten“]

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1ver|zẹt|teln <sw. V.; hat [im 15. Jh. = eine schriftliche Abmachung ausfertigen, für gleichbed. mhd. zedelen, zu 2Zettel]:
für eine [Zettel]kartei gesondert auf einzelne Zettel, Karten schreiben.
2ver|zẹt|teln <sw. V.; hat [Iterativbildung zu mhd. verzetten = aus-, verstreuen, verlieren, zu: zetten = (ver-, aus)streuen, vereinzelt fallen lassen, ahd. zetten = ausbreiten; vgl. 1Zettel]:
1.
a) planlos u. unnütz für vielerlei Kleinigkeiten verbrauchen, mit vielerlei Unwichtigem verbringen:
seine Kraft, Zeit [an, mit etw.] v.;
sein Geld v.;
b) <v. + sich> sich mit zu vielem [Nebensächlichem] beschäftigen, aufhalten u. dadurch nichts richtig, ganz tun od. nicht zu dem eigentlich Wichtigen kommen:
du verzettelst dich zu sehr;
sich in/mit seinen Liebhabereien v.
2. (südd., schweiz.) zum Trocknen ausbreiten, ausstreuen:
Heu, Stroh v.

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1ver|zẹt|teln <sw. V.; hat [im 15. Jh. = eine schriftliche Abmachung ausfertigen, für gleichbed. mhd. zedelen, zu 2Zettel]: für eine [Zettel]kartei gesondert auf einzelne Zettel, Karten schreiben: Und um das fein säuberlich für den Karteikasten zu v. ... (Noteboom [Übers.], Rituale 71, 2); ∙ Der Rentmeister ... verzettelte nach und nach alle liegenden Gründe, die zum Schlosse gehörten (Immermann, Münchhausen 88).
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2ver|zẹt|teln <sw. V.; hat [Iterativbildung zu mhd. verzetten = aus-, verstreuen, verlieren, zu: zetten = (ver-, aus)streuen, vereinzelt fallen lassen, ahd. zetten = ausbreiten; vgl. 1Zettel]: 1. a) planlos u. unnütz für vielerlei Kleinigkeiten verbrauchen, mit vielerlei Unwichtigem verbringen: seine Kraft, Zeit [an, mit etw.] v.; sein Geld v.; b) <v. + sich> sich mit zu vielem [Nebensächlichem] beschäftigen, aufhalten u. dadurch nichts richtig, ganz tun od. nicht zu dem eigentlich Wichtigen kommen: du verzettelst dich zu sehr; sich in/mit seinen Liebhabereien v.; Der Brite lief 1957 einen Weltrekord ..., verzettelte sich danach in Einladungsrennen (Saarbr. Zeitung 4. 10. 79, 8); Das Leben ist zu kurz, die Zeit der Liebe viel zu kurz, um sich damit zu v. (Perrin, Frauen 228); ∙ c) (durch Unachtsamkeit) verloren gehen lassen: dies Mädchen ... ist ein verzettelt Christenkind (Lessing, Nathan IV, 4). 2. (südd., schweiz.) zum Trocknen ausbreiten, ausstreuen: Heu, Stroh v.; Heu duftete herauf, Harz herüber vom nahen Wald, irgendwo verzettelten sie Mist (Frisch, Stiller 133).

Universal-Lexikon. 2012.