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Beize
Färbemittel; Farbe

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Bei|ze ['bai̮ts̮ə], die; -, -n:
a) [chemisches] Mittel zur Behandlung von Holz, Häuten, Metall, Textilien und Saatgut:
das Holz in die Beize eintauchen.
b) Marinade, saure Soße zum Einlegen von Fisch oder Fleisch:
das Fleisch wird über Nacht in einer Beize eingelegt.

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Bei|ze 〈f. 19
1. Mittel zur Oberflächenbehandlung von Hölzern, Metallen
2. Färbemittel für Fasern
3. Mittel zum Einpökeln von Fisch u. Fleisch
4. Mittel zum Gerben
5. 〈Kochk.〉 = Marinade (1)
6. konzentr. Kochsalzlösung (zum Salzen von Käse)
7. Mittel zur Saatgutdesinfektion
8. Jagd mit abgerichteten Raubvögeln, bes. Falken (Falken\Beize); Sy Beizjagd
[→ beizen]

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1Bei|ze , die; -, -n [mhd. beiʒe = Beizmittel, Beizjagd, ahd. beiza = Lauge, Alaun, zu beizen]:
1.
a) Chemikalie, mit der Holz eingefärbt u. die natürliche Maserung hervorgehoben wird;
b) Färbemittel für Textilien;
c) (Gerberei) aus Fermenten bestehendes Präparat für die Lederherstellung;
d) Säure od. Lauge zur Oberflächenbehandlung von Metall o. Ä.;
e) (Landwirtsch.) Mittel, um Krankheitserreger im Saatgut abzutöten;
f) (Kochkunst) Marinade, saure Soße zum Einlegen von Fisch od. Fleisch.
2. <Pl. selten> Beizung, Vorgang des Beizens.
3. (Jagdw.) Jagd mit abgerichteten Greifvögeln, meist Falken; Beizjagd.
2Bei|ze , die; -, -n [vgl. Beisel] (landsch.):
gewöhnliches Wirtshaus, Kneipe.

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Beize,
 
1) Jagdkunde: Baize, Beizjagd, Jagd auf Federwild und kleines Haarraubwild mit abgerichteten Greifvögeln (besonders Falke, Habicht, Sperber und Adler). Die Abrichtung, das »Lockemachen« oder »Abtragen« des Beizvogels, ist langwierig. Der zahme, mit einer Haube bedeckte Vogel wird auf der Faust getragen und vor dem »Anwerfen« an das Wild »abgehaubt«. Nach der Jagd kehrt er, angelockt durch ein Fleischstück (Zieget), auf die Faust zurück.
 
 2) Kochkunst: die Marinade.
 
 3) Technik, Werkstoffkunde u. a.: Beizen.

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1Bei|ze, die; -, -n [mhd. beiʒe = Beizmittel, Beizjagd, ahd. beiza = Lauge, Alaun, zu ↑beizen; 4: eigtl. = Köder für Wild]: 1. a) Chemikalie, mit der Holz eingefärbt u. die natürliche Maserung hervorgehoben wird: ich erinnere mich an den Geruch von frischem Holz und scharfer B. (Jens, Mann 61); b) Färbemittel für Textilien; c) (Gerberei) aus Fermenten bestehendes Präparat für die Lederherstellung; d) Säure od. Lauge zur Oberflächenbehandlung von Metall o. Ä.: Soll ein Kunststoff mit Metall beschichtet werden, so muss er zuvor aufgeraut werden. Er wird deshalb in eine B. eingetaucht, die ... Chromsäure und ... Schwefelsäure enthält (Rhein. Merkur 2. 2. 85, 34); e) (Landw.) Mittel, um Krankheitserreger im Saatgut abzutöten; f) (Tabakind.) scharfe Säure od. Lauge, die dem Tabak bestimmte scharfe od. bittere Stoffe entzieht; g) (Kochk.) Marinade, saure Soße zum Einlegen von Fisch od. Fleisch: das Fleisch ... in eine B. aus Rotwein, Buttermilch oder Essig legen (Brigitte 23, 1969, 220). 2. <Pl. selten> Beizung, Vorgang des Beizens: bei der B. von Saatgut wird heute meist das Trockenbeizverfahren angewandt. 3. (Jagdw.) Jagd mit abgerichteten Greifvögeln, meist Falken; Beizjagd. 4. (landsch.) Falle, Hinterhalt: man wusste nicht, lag dort eine B. für die, welche den Grünen (= den Teufel) betrügen wollten (Gotthelf, Spinne 55).
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2Bei|ze, die; -, -n [vgl. ↑Beisel] (landsch.): gewöhnliches Wirtshaus, Kneipe: nebenher hab' ich noch eine B. aufgemacht. Ein ungeheures Lokal, wo ich gekocht, gegrillt hab' in Jeans (e & t 5, 1987, 79); In den kleinen -n, Weinlokalen ... sitzt man zumeist auf Tuchfühlung mit dem Nachbarn (Chic 9, 1984, 133); Manchmal, wenn ich in einer B. am Tisch saß, ... (Chotjewitz, Friede 262).

Universal-Lexikon. 2012.