Akademik

Glockenbecherkultur
Glọ|cken|be|cher|kul|tur 〈f. 20; unz.〉 jungsteinzeitl., nach ihren glockenförmigen Bechern benannte Kultur

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Glockenbecherkultur,
 
europäische Kulturgruppe der ausgehenden Jungsteinzeit (Kupferzeit), gekennzeichnet v. a. durch glockenförmige Becher aus Ton mit feiner, zonengegliederter Stempelzier (erstmals aufgetreten im 3. Jahrtausend v. Chr. im Inneren der Iberischen Halbinsel), aber auch durch in bestimmten Formen gefertigte Armschutzplatten aus Stein oder Knochen sowie kleine Dolche und Schmuck aus Kupfer (selten Silber oder Gold), Bernstein und Knochen. Bezeugt ist die Glockenbecherkultur im Wesentlichen durch Grabfunde. Ihr Ursprungsgebiet war mit großer Wahrscheinlichkeit das westliche Mittelmeergebiet, von wo aus sie sich in Mittel-, Nordwest-, West- und Südwesteuropa verbreitete. Besonders im Hinblick auf die Form der Totenbestattung weisen die verschiedenen regionalen Gruppen der Glockenbecherkultur große Unterschiede auf.
 
Literatur:
 
E. Sangmeister: Die G. in SW-Deutschland, in: L'âge du cuivre européen. Civilisations à vases campaniformes, hg. v. J. Guilaine (Paris 1984).

Universal-Lexikon. 2012.