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Generationenkonflikt
Ge|ne|ra|ti|o|nen|kon|flikt 〈m. 1〉 = Generationskonflikt

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Ge|ne|ra|ti|o|nen|kon|flikt, der:
Konflikt zwischen Angehörigen verschiedener Generationen, bes. zwischen Jugendlichen u. Erwachsenen, der aus den unterschiedlichen Auffassungen in bestimmten Lebensfragen erwächst.

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Generationenkonflikt,
 
sozialer Konflikt zwischen älteren und jüngeren Generationen, der in allen Kulturen und Gesellschaften und je nach der Dominanz einzelner Werte, Sitten und altersspezifischer Rechte und Pflichten unterschiedliche Formen annimmt. War in traditionalen Gesellschaften, aber auch in der bürgerlichen Gesellschaft bis nach dem Zweiten Weltkrieg, die Auseinandersetzung um ein Erbe (das zugleich Standes- und Berufschancen umfasste) eine Hauptursache des Generationskonflikts, so sind seither Probleme eines umfassenden sozialen und Wertewandels in den Vordergrund gerückt. Angesichts zunehmender Ressourcenknappheit und damit verbundenen Verteilungskämpfen, insbesondere am Arbeitsmarkt, aber auch innerhalb von Organisationen, Parteien usw., gibt es Anzeichen dafür, dass das bislang vorherrschende Senioritätsprinzip zu großen Konflikten zwischen den Generationen führen wird, an deren Ende möglicherweise seine Auflösung steht. Die Schnelllebigkeit von Technologien und ihre Dominanz v. a. im Berufsalltag entwerten partiell das Erfahrungswissen älterer Menschen, das vormals wichtiger Bestandteil der rationalen Grundlage ihres Führungsanspruchs in allen gesellschaftlichen Bereichen war. Die demographische Entwicklung in Deutschland und anderen modernen Gesellschaften (verringerte Geburtenraten in den nachwachsenden Generationen, infolgedessen gestiegener und weiter steigender Anteil älterer Menschen) erzeugt öffentliche Diskurse bezüglich der Finanzierung des staatlichen Rentensystems, der Pflegekosten u. a., wodurch ältere Menschen als »Last« für die Gesellschaft thematisiert werden. Hieraus können erhebliche Konflikte zwischen den Generationen abgeleitet werden. (Familie, Wertewandel)
 
Literatur:
 
M. Mead: Der Konflikt der Generationen (a. d. Amerikan., Neuausg. 1974);
 H. Autrum: Alt u. Jung, in: Sitzungsbericht der Bayer. Akad. der Wiss.en, Mathematisch-Naturwiss. Klasse, 1984 (1985), 37 ff.;
 
Jugendprotest u. G. in Europa im 20. Jh., hg. v. D. Dowe (1986);
 
Die ergraute Gesellschaft, hg. vom Dt. Zentrum für Altersfragen (21989).

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Ge|ne|ra|ti|o|nen|kon|flikt, der (seltener): Generationskonflikt.

Universal-Lexikon. 2012.