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Eurokommunismus
Eu|ro|kom|mu|nis|mus 〈m.; -; unz.; Pol.〉 westeuropäische Richtung des Kommunismus, die den sowjet. Führungsanspruch nicht akzeptierte

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Eu|ro|kom|mu|nis|mus, der:
(bis zur Auflösung der Sowjetunion) politische Richtung innerhalb der kommunistischen Parteien Westeuropas (wie z. B. in Italien, Frankreich), die den Führungsanspruch der KPdSU nicht akzeptiert u. nationalen Sonderformen Platz einzuräumen versucht.

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Eurokommunismus,
 
Bezeichnung für besonders Mitte der 70er-Jahre auftretende Tendenzen innerhalb mehrerer westeuropäischer kommunistischer Parteien (besonders in der spanischen und italienischen, nur kurz in der französischen KP), unabhängig von der kommunistischen Weltbewegung sowjetischer Prägung autonome Wege zum Sozialismus zu beschreiten. Unter Zurückstellung zweier Forderungen der marxistisch-leninistischen Herrschaftstheorie, der Diktatur des Proletariats und des proletarischen Internationalismus (im Sinne eines Führungsanspruchs der KPdSU), bekannte sich der Eurokommunismus auch für den Fall einer sozialistischen Gesellschaftsordnung unter Rückbezug auf A. Gramsci zum Parteienpluralismus, zum Recht aller auf organisierte Opposition, auf Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit sowie auf periodisch wiederkehrende freie Wahlen.
 
Die Nichterfüllung dieser Forderungen in den kommunistischen Ostblockstaaten wurde von ihnen (z. B. von S. Carrillo oder E. Berlinguer) kritisiert oder aus »historische Gegebenheiten« erklärt. (dritter Weg)
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Sozialismus: Sozialismus im 20. Jahrhundert
 

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Eu|ro|kom|mu|nis|mus, der: (bis zur Auflösung der Sowjetunion) politische Richtung innerhalb der kommunistischen Parteien Westeuropas (wie z. B. in Italien, Frankreich), die den Führungsanspruch der KPdSU nicht akzeptierte u. nationalen Sonderformen Platz einzuräumen versuchte.

Universal-Lexikon. 2012.