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Drachensaat
Drạ|chen|saat 〈f. 20; unz.; poet.; veraltetSaat der Zwietracht [eigtl. Drachenzahnsaat, nach Ovid, Metamorphosen]

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Drạ|chen|saat, die [nach der Fabel des Hyginus u. nach Ovid wachsen aus den von Kadmos ausgesäten Zähnen des von ihm erlegten Drachen Krieger, die sich gegenseitig erschlagen] (geh.):
Gedankengut, das Zwietracht sät od. anderen Schaden anrichtet:
die D. ist aufgegangen (Zwietracht, feindliche Gesinnung o. Ä. hat sich verbreitet).

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I
Drachensaat
 
Gedanken oder Äußerungen, die Zwietracht säen oder anderen Schaden anrichten, werden nach einer Fabel des römischen Schriftstellers Hyginus (✝um 10 n. Chr.) in gehobener Sprache häufig mit dieser Metapher bezeichnet. In der Fabel wird erzählt, wie Kadmos, der Ahnherr des thebanischen Königshauses, in der griechischen Mythologie einen dem Gott Ares heiligen Drachen erschlägt. Auf den Rat der Göttin Athene sät er dessen Zähne in die Erde. Aus dieser »Drachensaat« erwachsen dann gewaltige Krieger, die sich gegenseitig erschlagen.
II
Drachensaat,
 
nach einem von Kadmos erzählenden griechischem Mythos auch Bestandteil der Argonautensage (Argonauten): Aus den Zähnen eines Drachen erwachsen Krieger, die sich gegenseitig umbringen; übertragen im Sinne von »Saat der Zwietracht« verwendet.

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Drạ|chen|saat, die [nach der Fabel des Hyginus u. nach Ovid wachsen aus den von Kadmos ausgesäten Zähnen des von ihm erlegten Drachen Krieger, die sich gegenseitig erschlagen] (geh.): Gedanken, die Zwietracht säen od. anderen Schaden anrichten: und mit Empörung hatte ich gesehen, wie die alte D. des Verderbens in einem Teil Deutschlands aufs Neue hervorbrach (Fühmann, Judenauto 175); die D. ist aufgegangen (Zwietracht, feindliche Gesinnung o. Ä. hat sich verbreitet).

Universal-Lexikon. 2012.