De|for|mie|rung 〈f. 20〉
1. das Deformieren
2. das Deformiertsein
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De|for|mie|rung, die:
das Deformieren, Deformiertsein.
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Deformierung,
1) Medizin: durch innere (Entwicklung, Alterung, Krankheit) oder äußere Einflüsse (Unfälle, künstliche Maßnahmen) bedingte Formveränderung am Körper.
2) Völkerkunde: Veränderung der natürlichen Form bestimmter Körperteile durch künstliche Einwirkung (Körperverstümmelung). Deformierungen der Haut (Tatauierung), der Gliedmaßen, des Schädels, der Ohrläppchen, der Nasenscheidewand, der Nasenflügel, der Lippen, der Zähne und der Geschlechtsteile (Beschneidung) erfolgen zum Teil aus rituellen (Übergangsriten) und magischen, zum Teil aus ästhetischen Motiven. Sie können auch Kennzeichen der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm, einer Kaste oder einer sozialen Rangstufe sein.
Von einem erotischen Schönheitsideal bestimmt war wohl der im 10. Jahrhundert in China aufkommende Brauch, jungen Mädchen durch Einschnüren und Bandagieren die Füße zu verkrüppeln; erreicht wurde dadurch auch eine starke Einschränkung der Bewegungsfreiheit für Frauen.
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De|for|mie|rung, die: das Deformieren, Deformiertsein: Ü Wo es aktuelle und brisante Probleme der gesamtdeutschen Wissenschaft ... in ihren institutionellen -en anspricht, hört das Buch auf (SZ 15. 9. 98, 14).
Universal-Lexikon. 2012.