De pro|fụn|dis 〈n.; - -; unz.〉 Klageruf [lat., „Aus den Tiefen ... (rufe ich, Herr, zu dir)“, Anfangsworte des 130. Psalms]
* * *
I De profundis
Nach diesen Anfangsworten wird der 130., in der lateinischen Bibelübersetzung Vulgata der 129. Psalm, der 6. Bußpsalm, benannt. Der ganze Satz lautet: De profundis clamavi ad te, Domine. Luther übersetzt den Vers mit »Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir« und verwendet den Psalm als Grundlage seines Kirchenliedes »Aus tiefer Not schrei ich zu dir«. Der Psalm ist Bestandteil besonders des katholischen Trauergottesdienstes. »De profundis« im Sinne von »Klagegesang« wurde auch vom späteren Herausgeber als Titel für das letzte Prosawerk Oscar Wildes (1854-1900) verwendet, für einen langen, im Zuchthaus von Reading geschriebenen, an Lord Alfred Douglas gerichteten Brief.
II
De profụndis
[lateinisch »aus den Tiefen«], die Anfangsworte des besonders bei Trauergottesdiensten gebeteten Bußpsalms (Psalm 130 beziehungsweise 129 in der Vulgata).
Universal-Lexikon. 2012.