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Cellulose
Cel|lu|lo|se 〈f. 19; unz.; fachsprachl.〉 = Zellulose

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Cel|lu|lo|se [lat. cellula = kleine Zelle; -ose (1)], die; -, -n; GS: Zellulose; Syn.: Zellstoff: aus 1,4-β-glykosidisch verknüpften Glucoseeinheiten aufgebautes Polysaccharid, das als Bestandteil pflanzlicher Zellwände das mengenmäßig bedeutendste Biopolymere in der Natur ist. Weitgehend rein liegt C. nur im Baumwolle vor, während sie aus Holz, Stroh, Bagasse u. dgl. durch versch. Aufschlussverfahren (vgl. Sulfat-, Sulfitcellulose) von Lignin u. Polyosen (Hemicellulosen) befreit werden muss; das Produkt mit > 85 °C nennt man Zellstoff. C. lässt sich in versch. Lsgm. lösen u. anschließend als sog. regenerierte C., Celluloseregenerat, Cellulosehydrat, Hydratcellulose wieder ausfällen u. dann verestern, verethern, zu Glucose abbauen, zu Zellglas verarbeiten oder zu Cellulosefasern verspinnen.

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Cel|lu|lo|se: Zellulose.

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Cellulose
 
[zu lateinisch cellula »kleine Zelle«] die, -/-n, Zellulose, Bezeichnung für die als Gerüstsubstanz von Pflanzenzellen in der Natur weit verbreiteten Polysaccharide. Baumwolle besteht zu 95 % aus Cellulose, Holz zu 40-50 % und Stroh zu etwa 30 %. Cellulose hat die Summenformel (C6H10O5)n, wobei der Polymerisationsgrad n bei roher Baumwolle etwa 7 000, bei Tannenholz etwa 2 500 beträgt. Die kettenförmigen Cellulosemoleküle sind aus glykosidisch miteinander verbundenen Glucoseeinheiten aufgebaut; im Unterschied zur Stärke sind jedoch jeweils zwei benachbarte Glucosemoleküle unterschiedlich angeordnet, sodass die eigentliche Struktureinheit der Cellulose das Disaccharid Cellobiose ist.
 
Cellulose ist eine feste, farb- und geruchlose Substanz, die sich in Wasser und organischen Lösungsmitteln nicht löst. Sie wird nur von wenigen Lebewesen (v. a. Mikroorganismen) durch Cellulasen über die Cellobiose bis zu Glucose abgebaut. Durch Säuren wird die Cellulose hydrolytisch gespalten. Mit verdünnten Säuren erhält man dabei Hydrocellulose mit einem geringeren Polymerisationsgrad. Bei Verwendung konzentrierter Säuren und bei höherer Temperatur kann der Abbau bis zur Glucose fortgeführt werden. In Alkalien quillt Cellulose zu Alkalicellulose auf, die als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Celluloseäthern und des löslichen Natriumcellulosexanthogenats bei der Gewinnung von Viskose dient. Daneben lässt sich Cellulose auch durch ammoniakalische Kupfersalzlösungen lösen. Aus den Lösungen wird die Cellulose durch Einpressen in geeignete Fällbäder in Form von Fasern oder Folien zurückgewonnen. Die Regeneratcellulose (Hydratcellulose), die man dabei erhält, unterscheidet sich von der Ausgangscellulose allgemein durch einen verringerten Polymerisationsgrad und ein höheres Quellvermögen.
 
In der Natur bilden sich jährlich 150-200 Mrd. t Cellulose, von denen nur 3-4 % als Brennstoff, Futtermittel (z. B. Gras) oder in Form von Zellstoff für die Herstellung von Papier, Fasern und Cellulosederivaten (Celluloseäther, Celluloseester) verwendet werden. Cellulose ist ein potenzieller Rohstoff und ein Energielieferant. Aus der durch Abbau mit Säuren oder Cellulasen gewonnenen Glucose können z. B. durch Gärung Äthanol, Butanole und Glycerin hergestellt werden.
 
Literatur:
 
Z. A. Rogovin u. L. S. Galbraich: Die chem. Behandlung u. Modifizierung der Zellulose (a. d. Russ., 1983).

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Cel|lu|lo|se:Zellulose.
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Zel|lu|lo|se, (chem. Fachspr.:) Cellulose, die; -, (Arten:) -n [zu lat. cellula = kleine Kammer, kleine Zelle, Vkl. von: cella, ↑Zelle]: bes. von Pflanzen gebildeter Stoff, der Hauptbestandteil der pflanzlichen Zellwände ist.

Universal-Lexikon. 2012.