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Kegeln
Kegelspiel

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ke|geln ['ke:gl̩n] <itr.; hat:
das Kegelspiel betreiben (und dabei Kegel (3) mit einer Kugel umzuwerfen versuchen):
wir wollen heute Abend kegeln.

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ke|geln 〈V. intr.; hat
1. 〈allg.〉 Kegel spielen, Kegel schieben; →a. Kegelspiel
2. 〈Jägerspr.〉 einen Kegel machen

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ke|geln <sw. V.>:
1. <hat> [mhd. kegeln]
a) (beim Kegelspiel) eine Kugel mit gezieltem Schwung so spielen, dass sie über die vorgeschriebene Bahn rollt u. von den am Ende der Bahn aufgestellten neun (bzw. zehn) Kegeln möglichst viele umwirft:
sie kegelt gut, nur mit ihrer eigenen Kugel;
ich keg[e]le jeden Freitag;
k. gehen;
b) (ein bestimmtes Spiel) durch Kegeln (1 a) ausführen:
eine Partie k.;
was, welches Spiel wollen wir jetzt k.?;
c) (ein bestimmtes Ergebnis) durch Kegeln (1 a) erzielen:
er hat eine Neun, einen Kranz gekegelt.
2. <ist> (ugs.) umfallen, hinfallen (wie ein Kegel), purzeln:
beinahe wärst du [vom Stuhl] gekegelt!
3. <hat> (Jägerspr.) einen Kegel (2 c) machen:
dort kegelt ein Hase;
<auch k. + sich:> die Kaninchen kegeln sich.

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Kegeln,
 
Kegelsport, Kugel- und Vollballspiel, das als Gesellschaftsspiel oder als sportlicher Wettbewerb ausgetragen wird. Der Kegler bringt nach einem kurzen Anlauf eine Kugel aus Kunststoff auf einer Kegelbahn ins Rollen, um möglichst alle der an deren Ende aufgestellten Kegel umzustoßen. Dabei gibt es den Wurf in die Vollen auf alle Kegel oder das Abräumen der stehen gebliebenen Kegel. - Das sportliche Kegeln wird in vier Disziplinen auf Bahnen ausgetragen, die in Form, Oberfläche und Ausrüstung unterschiedlich sind: Asphalt-, Bohlen- und Scherenbahn mit je neun Kegeln sowie Bowling mit zehn Kegeln. Auf der Asphalt-, Bohlen- und Scherenbahn sind die Kegel 1 750-1 800 g, der Mittelkegel (König) bis 1 850 g und die Vorderkegel 1 750-1 770 g schwer. Alle Kegel haben eine Standfläche von 6,5 cm Durchmesser und eine Höhe von 40 cm, der Mittelkegel von 43 cm. Die zehn Bowlingkegel sind bauchiger und nur 38,1 cm hoch. Sie wiegen 1 450-1 530 g, ihre Standfläche hat einen Durchmesser von 5,7 cm. Die Kugeln für Asphalt- und Scherenbahn wiegen bei einem Durchmesser von 16 cm 2 800-2 900 g, die Kugeln für Bohlenbahn bei einem Durchmesser von 16,5 cm 3 050 bis 3 150 g. Gewertet wird nach der Zahl der gefallenen Kegel in Punkten.
 
Organisationen:
 
In Deutschland sind die Sportkegler im Deutschen Keglerbund (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. In Österreich besteht der Österreichische Sportkeglerbund (ÖSKB; gegründet 1935, Sitz: Wien) und in der Schweiz der Schweizerische Sportkeglerverband (SSKV; gegründet 1931, Sitz: Lachen). Internationaler Dachverband ist die Fédération Internationale des Quilleurs (FIQ; gegründet 1952, Sitz: Grendale [Wisconsin, USA]).
 
Geschichte:
 
In einem ägyptischen Kindergrab, das auf 3200 v. Chr. datiert wird, lagen Teile eines Kegelspiels, die den heute verwendeten ähneln. 1157 erwähnt die Rothenburger Chronik Kegeln, das auf das Steinstoßen der Germanen zurückgeführt wird. Kegeln wurde dann im Mittelalter als weit verbreitete Unsitte verurteilt und zum Teil verboten. Erst seit dem 18. Jahrhundert entstanden in vielen Städten Kegelbahnen. Um 1920 entwickelte sich das Sportkegeln; 1922 wurde die erste deutsche Meisterschaft ausgetragen.

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ke|geln <sw. V.> [mhd. kegeln]: 1. <hat> a) (beim Kegelspiel) eine Kugel mit gezieltem Schwung so werfen, dass sie über die vorgeschriebene Bahn rollt u. von den am Ende der Bahn aufgestellten neun (bzw. zehn) Kegeln möglichst viele umwirft; den Kegelsport ausüben: sie kegelt gut, nur mit ihrer eigenen Kugel; ich keg[e]le jeden Freitag; k. gehen; b) (ein bestimmtes Spiel) durch Kegeln (1 a) ausführen: eine Partie k.; was, welches Spiel wollen wir jetzt k.?; c) (ein bestimmtes Ergebnis) durch Kegeln (1 a) erzielen: er hat eine Neun, einen Kranz gekegelt. 2. (ugs.) umfallen, hinfallen (wie ein Kegel), purzeln <ist>: beinahe wärst du [vom Stuhl] gekegelt! 3. (Jägerspr.) einen ↑Kegel (2 c) machen <hat>: dort kegelt ein Hase; <auch k. + sich:> die Kaninchen kegeln sich.

Universal-Lexikon. 2012.