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Blocksystem
Blọck|sys|tem 〈n. 11; Eisenb.〉 Sperr- u. Signalsystem zur Sicherung von Eisenbahnstrecken

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Blocksystem,
 
in der ehemaligen Volksdemokratie marxistisch-leninistischen Zuschnitts die Zusammenfassung und politisch-ideologische Gleichschaltung aller zugelassenen Parteien (Blockparteien) und staatlich anerkannter Massenorganisationen unter Führung der allein bestimmenden kommunistischen Partei in einer Rahmenorganisation (z. B. die Nationale Front der DDR).
 
Die in diesen Organisationen zusammengeschlossenen Parteien und Massenorganisationen genossen keine politische Selbstständigkeit; bei Parlamentswahlen konnten sie sich nur im Rahmen einer Einheitsliste um Mandate bewerben; entsprechend einem vor der Wahl festgelegten Schlüssel stand für jede auf der Einheitsliste kandidierende Gruppe die Zahl der zu erreichenden Abgeordnetensitze vorher fest. Im Blocksystem, das unter diesen Gesichtspunkten einem Einparteiensystem gleichkommt, gab es keine Opposition. In der UdSSR bestand kein Blocksystem, da die KPdSU die allein existierende Partei war.
 
Im ideologischen Konzept des Kommunismus spielte das Blocksystem nach dem Zweiten Weltkrieg eine zentrale Rolle als notwendiger Weg bei der Durchsetzung einer »antifaschistisch-demokratischen Ordnung«. Mithilfe der UdSSR wurde das Blocksystem v. a. in den Staaten Südost- und Ostmitteleuropas sowie in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands unter großem Druck auf die anfänglich selbstständigen Parteien und Verbände durchgesetzt.

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Blọck|sys|tem, das: 1. (Eisenb.) System zur Sicherung des Eisenbahnverkehrs mithilfe von Blocks (2). 2. System der Aufspaltung politischer u. wirtschaftlicher Kräfte in Blöcke (4). 3. Unterrichtssystem, in dem Blockunterricht überwiegt.

Universal-Lexikon. 2012.