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Durchschuss
Einschlag; Type (Drucktechnik); Zwischenblatt (Druckwesen)

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Dụrch|schuss 〈m. 1u
I 〈zählb.〉 Schuss, bei dem das Geschoss durch den Körper hindurchgeht u. ihn wieder verlässt
II 〈unz.〉
1. Schussfäden, die beim Weben durch die Kettfäden hindurchgeführt (-geschossen) werden
2. 〈Typ.〉
2.1 nicht mitdruckender Metallstreifen zw. den Zeilen zur Herstellung von Zwischenräumen, Reglette
2.2 der dadurch entstandene Zeilenzwischenraum selbst
● eine Seite mit viel, wenig, ohne \Durchschuss

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Dụrch|schuss, der; -es, …schüsse:
1.
a) Schuss, bei dem das Geschoss in etw. eindringt u. auf der entgegengesetzten Seite wieder austritt;
b) auf einen Durchschuss (1 a) zurückgehende Verletzung, Beschädigung o. Ä.:
ein glatter D.
2. (Druckw.) beim Setzen von Texten erzielter Zwischenraum zwischen den Zeilen.
3. (Textilind.) Gesamtheit der Schussfäden, die beim Weben durch die Kettfäden durchgeschossen werden.

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I
Durchschuss
 
[engl. leading von »lead«, Blei], beim Schriftsatz der Zwischenraum zwischen dem unteren Rand einer Zeile und dem oberen der folgenden Zeile. Der Ausdruck stammt aus der Welt des Bleisatzes, als man mit horizontalen, einheitlich hohen Bleistücken (den »Regletten«) für einen einheitlichen Abstand der einzelnen gesetzten Zeilen sorgte. Da die einzelnen Drucktypen jeweils etwas größer als die größten nach oben bzw. unten ragenden Buchstaben waren, wurde der Durchschuss nicht exakt von der Begrenzung der jeweils größten Buchstaben gemessen, sondern etwas darüber bzw. darunter. Diese Konvention hat sich bis heute, in die Zeit des Computersatzes, gehalten. Der Durchschuss sollte i. d. R. 20-30 % der Schriftgröße betragen, also etwa bei einer 12-Punkt-Schrift 3-4 pt.
 
Im Gegensatz zum Durchschuss wird der Zeilenabstand immer von Grundlinie zu Grundlinie gemessen, schließt also die Höhe der Schrift mit ein. Es gilt somit: Zeilenabstand = Schriftgröße + Durchschuss.
 
 
TIPP:
 
Leider werden beide Begriffe in Textverarbeitungsprogrammen nicht immer in dem hier beschriebenen Sinn verwendet. Man sollte daher immer im Handbuch nachsehen, wie das Programm die Angabe eines Zeilenabstands von z. B. 3 pt interpretiert.
II
Durchschuss,
 
1) beim Bleisatz nicht mitdruckende Metallstreifen (Regletten) zur Herstellung der Zeilenabstände eines Schriftsatzes; auch der Abstand selbst.
 
 2) Schussverletzung.

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Dụrch|schuss, der; -es, ...schüsse: 1. a) Schuss, bei dem das Geschoss in etw. eindringt u. auf der entgegengesetzten Seite wieder austritt; b) auf einen ↑Durchschuss (1 a) zurückgehende Verletzung, Beschädigung o. Ä.: ein glatter D.; Er zog sein Hosenbein hoch und zeigte die kaum mehr sichtbaren Narben eines Durchschusses (Kuby, Sieg 239); Das Wellblechtor der Flughalle zeigt noch immer Durchschüsse aus der Zeit von Rommels Afrikakrieg (Grzimek, Serengeti 31). 2. (Druckw.) beim Setzen von Texten durch die Verwendung von Blindmaterial od. durch Kodierungen (beim Lichtsatz) erzielter Zwischenraum zwischen den Zeilen. 3. (Textilind.) Schussfäden, die beim Weben durch die Kettfäden durchgeschossen werden.

Universal-Lexikon. 2012.