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Unkräuter
1 die Kornblume (Zyane, Kreuzblume, Hungerblume, Tremse), eine Flockenblume
2 der Klatschmohn (Klappermohn, österr. Feldmohn, die Feuerblume, schweiz. Kornrose), ein Mohn m
3 die Knospe
4 die Mohnblüte
5 die Samenkapsel (Mohnkapsel) mit den Mohnsamen m
6 die Gemeine Kornrade (Kornnelke, Roggenrose)
7 die Saatwucherblume (Wucherblume, Goldblume), ein Chrysanthemum n
8 die Ackerkamille (Feldkamille, Wilde [Taube] Kamille, Hundskamille)
9 das Gemeine Hirtentäschel (Täschelkraut, das Hirtentäschelkraut, die Gänsekresse)
10 die Blüte
11 die Frucht (das Schötchen) in Täschchenform f
12 das Gemeine Kreuzkraut (Greiskraut, der Beinbrech)
13 der Löwenzahn (die Kuhblume, Kettenblume, Sonnenblume, КтPusteblumeКр, Augenwurz, das Milchkraut, der Kuhlattich, Hundslattich)
14 das Blütenköpfchen
15 der Fruchtstand
16 die Wegrauke, eine Rauke (Ruke, Runke)
17 das Steinkraut (die Steinkresse)
18 der Ackersenf (Wilde Senf, Falsche Hederich)
19 die Blüte
20 die Frucht, eine Schote
21 der Hederich (Echte Hederich, Ackerrettich)
22 die Blüte
23 die Frucht (Schote)
24 die Gemeine Melde
25 der Gänsefuß
26 die Ackerwinde (Drehwurz), eine Winde
27 der (das) Ackergauchheil (Rote Gauchheil, Augentrost, die Rote Hühnermyrte, Rote Miere)
28 die Mäusegerste (Taubgerste, Mauergerste)
29 der Flughafer (Windhafer, Wildhafer)
30 die Gemeine Quecke (Zwecke, das Zweckgras, Spitzgras, der Dort, das Pädergras); ähnl.: die Hundsquecke, die Binsenquecke (der Strandweizen)
31 das Kleinblütige Knopfkraut (Franzosenkraut, Hexenkraut, Goldknöpfchen, die Wucherblume)
32 die Ackerdistel (Ackerkratzdistel, Felddistel, Haferdistel, Brachdistel), eine Distel
33 die Große Brennnessel, eine Nessel

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Unkräuter,
 
Segetalpflanzen, Stauden (Wurzel-U.) oder ein- beziehungsweise zweijährige Kräuter (Samen-U.), die in Kulturpflanzenbestände eindringen und mit den Nutz- beziehungsweise Zierpflanzen um Bodenraum, Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren und damit deren Ertrag mindern. U. besitzen gegenüber den Kulturpflanzen meist eine kürzere Entwicklungszeit, höhere Widerstandsfähigkeit sowie hohe Regenerations- und Ausbreitungsfähigkeit. U. gehören zum Teil zur ursprünglichen heimischen Flora (z. B. Brennnessel) und fanden dann im Kulturland gute Lebensbedingungen (Stickstoffanreicherung durch Düngung) oder sind bereits seit langer Zeit eingebürgerte, aus anderen Florengebieten (vorderasiatische Steppen, Mittelmeergebiet) stammende Zuwanderer; zum Teil wurden sie auch als Kulturpflanzenbegleiter - in neuerer Zeit auch verstärkt aus Übersee - eingeschleppt und verursachten gelegentlich durch Massenvermehrung größere Schäden. U. verhindern jedoch auch Bodenerosion in Hanglagen, beschatten den Boden und sind als Wildpflanzen wichtige Genreservoire, die im Hinblick auf zukünftige Nutzungsmöglichkeiten nicht ausgerottet werden dürfen. Zu den U. zählen ferner zahlreiche Ruderalpflanzen.
 
U. sind Kulturfolger; je nach den speziellen Lebensbedingungen der verschiedenen Standorte und entsprechend ihrer Anpassungsfähigkeit bilden sie bestimmte Pflanzengesellschaften (z. B. Wechsel zwischen Mähwiese und Weide). Neben den Acker-U., die im Feldbau neben Kulturpflanzen auftreten, und Garten-U. (z. B. Gartenwolfsmilch, Vogelknöterich, Ackerwinde, Gemeine Quecke) gibt es U. der Wiesen und Weiden (z. B. verschiedene Distelarten, Herbstzeitlose, Scharfer Hahnenfuß) sowie Forst-U. (z. B. Adlerfarn, in jungen Kulturen die Birke und als Lichtkonkurrenten hochwüchsige Gräser wie Reitgras).
 
Infolge ihrer Vitalität vermögen die U. sich Wurzelraum und Nährstoffe früher anzueignen als die Kulturpflanzen; die rechtzeitige Bekämpfung im Jugendstadium entscheidet daher wesentlich über den Ernteertrag. Die mechanische U.-Bekämpfung hat sich in ihrer hergebrachten Form erhalten (z. B. Jäten, Mulchen, Abbrennen). Zur Bearbeitung der Felder wurden Geräte mit unterschiedlicher Wirkungsweise (Pflüge, Eggen, Striegel, Fräsen) geschaffen. Zur chemischen U.-Bekämpfung dienen Herbizide, wobei der Einsatz von Wuchsstoffherbiziden im Getreideanbau eine Veränderung bei den U. bewirkte, da sie ausschließlich zweikeimblättrige U. erfassen und den Raum für die einkeimblättrigen Ungräser freimachen. Beispiele für erfolgreiche biologische U.-Bekämpfung lieferten Australien (Feigenkaktus durch Kleinschmetterlinge) und Nordamerika (Johanniskraut durch Blattkäferarten). Wildkräuter.
 
Literatur:
 
M. Hanf: Acker-U. Europas mit ihren Keimlingen u. Samen (31990).

Universal-Lexikon. 2012.